Der 1. Mai wird seit über 100 Jahren in vielen Ländern der Welt als der Tag der Arbeit und der Arbeiterbewegung gefeiert.

Seine Bedeutung hat der 1.Mai jedoch auch in unserer jetzigen Zeit nicht verloren.

Die Rede ist von einer Zeit, in der die Zahl der Milliardäre auf der Welt auf ein noch nie da gewesenes Rekordhoch gestiegen ist. Für das Jahr 2017 zählte die Hilfsorganisation Oxfam 2043 Milliardäre – und dazu 3,7 Milliarden Menschen, die in Armut leben. Die reichste 1% der Weltbevölkerung hat sich 2017 82% des durch die kollektive Arbeitskraft von Arbeiterinnen und Arbeitern erwirtschafteten Vermögens unter den Nagel gerissen. Arbeiterinnen und Arbeiter auf der ganzen Welt müssen für den Reichtum von einigen wenigen Menschen hart schuften. Meistens reichen die Löhne nicht einmal zum Leben, geschweige denn vom Zugang zum Bildungs- und Gesundheitssystem.

Dies sieht selbst in Deutschland, in einem Land mit stetigem Wirtschaftswachstum nicht anders aus. 40 Menschen in Deutschland besitzen so viel wie die ärmere Hälfte der Bevölkerung. Und dass, obwohl die Wirtschaft in Deutschland wächst. Doch wer profitiert davon und warum wächst die Kluft zwischen Arm und Reich, bei zunehmenden Arbeitsplätzen und wachsender Wirtschaft?

Ein Grund dafür ist, dass seit Jahren der Niedriglohnsektor ausgebaut wird. Bei den neu geschaffenen Arbeitsplätzen handelt es sich überwiegend um Leiharbeit, Teilzeit- und befristete Beschäftigung. Jede/r 4. Beschäftigte arbeitet im Niedriglohnsektor, über eine Millionen Menschen sind in der Leiharbeit und die Zahl der 18-26 jährigen ist besonders hoch. Doch nicht nur davon ist die Jugend in Deutschland stark betroffen. Auch liegt die durchschnittliche Ausbildungsvergütung bei ca. 850 Euro/Brutto, wobei sehr viele Auszubildende in einigen Branchen viel weniger verdienen. Wie soll man als junger Mensch ein selbstbestimmtes Leben führen, wenn man von den 600 Euro die man kriegt die Miete und den Unterhalt abzieht?

Auf der anderen Seite wird das Geld, das in der Bildung und im Sozialen fehlt, für die Aufrüstung und das Militär ausgegeben. 41 Milliarden Euro gab die Bundesregierung 2017 für das Militär aus.

Deutschland ist ein reiches Land, jedoch profitieren davon nur einige Wenige. Und genau deshalb hat der 1.Mai eine so große Bedeutung. Dieser Reichtum resultiert aus dem Abbau der Rechte, die sich die Arbeiterbewegung seit über 100 Jahren erkämpft hat. Und nur durch den gemeinsamen Kampf können wir es schaffen, diese Rechte wieder einzufordern. Die Arbeitskämpfe, die in den vergangenen Monaten in der Metall- und Elektrobranche, sowie im öffentlichen Dienst geführt wurden, zeigen vor allem eins: die Arbeiterinnen und Arbeiter sind sich der Ungleichbehandlung bewusst und bereit für eine Verbesserung auf die Straßen zu gehen und zu kämpfen!

In dem Geist, den wir in den vergangenen Monaten erlebt haben, tragen wir nun auch am 1. Mai auf die Straße! Wir müssen gemeinsam laut werden und uns gute Arbeit, gute Bildung und eine lebenswerte Zukunft gemeinsam erkämpfen! Auf zum 1. Mai, auf zum Tag der Arbeit!

Flyer Download:
Auf zum 1.Mai 2018 A4 farbe PDF
Auf zum 1.Mai 2018 A4 schwarzweiß PDF