Aus einer aktuellen Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung ging hervor, dass es vom Elternhaus abhänge, ob und wo Studierende neben ihrem Studium arbeiten. Die Art des Nebenjobs unterscheide sich je nach Herkunft. Im Gegensatz zu Akademikerkinder jobben Arbeiterkinder häufiger in der Gastronomie oder am Fließband.

Woran liegt das?

Kinder aus Akademikerhaushalten haben an der Uni oft bessere Startvoraussetzungen für qualifizierte Studentenjobs wie beispielsweise als Werkstudent oder wissenschaftliche Hilfskraft, während Kinder aus Arbeiterfamilien in Berufen arbeiten, die nichts oder sehr wenig mit ihrem Studium zu tun haben. Nur wenige qualifizieren sich durch Berufserfahrung für solche Jobs.

Zudem hänge die Studienfinanzierung durch einen Nebenjob mit dem Einkommen der Eltern zusammen. Mehr als zwei Drittel aller Studierenden sind neben dem Studium erwerbstätig, der Anteil ist zwischen 2012 und 2016 um sechs Prozentpunkte auf 68 Prozent gestiegen, wie die 21. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks zeigt. Der Grund dafür könnten steigende Mietpreise und Lebenshaltungskosten sein. Zudem würden Kinder aus einer akademischen Familie seltener arbeiten gehen, als Kinder, die aus einer Arbeiterfamilie stammen.

Die DIW Studie zeigt: „Studierende mit Akademikereltern (64 Prozent) sind seltener erwerbstätig als Studierende, deren Eltern keinen Hochschulabschluss haben (69 Prozent).“ 53 % der befragten Studierenden gaben an, dass sie neben dem finanziellen Aspekt auch praktische Erfahrungen sammeln wollen und 36 % sagten, sie würden mit ihrem Studentenjob „Kontakte für spätere Beschäftigungen knüpfen wollen“. Das bleibt den Arbeiterkinder jedoch oft verwehrt.

Insgesamt studieren Arbeiterkinder seltener als Akademikerkinder, was daran liegt das Akademikerkinder mit dem Bewusstsein aufwachsen, dass ihre Eltern das Studium bereits gemeistert haben und besser mit dem Stress umgehen können, wie eine Studie der Universität Mannheim zeigt. „ Die Ergebnisse zeigen, dass Akademikerkinder sich von Anfang an in starkem Ausmaß als Akademiker identifizieren“, sagt Stefan Janke, Leiter der Studie. „ Diese Überzeugung schützt sie vor Unzufriedenheit und davor, Prüfungsangst zu entwickeln.“

Nicht-akademikerkinder empfinden seltener eine Zugehörigkeit zum Universitätsmilieu. Sie nehmen seltener an Auslandsaustauschprogrammen und haben allgemein größere Prüfungsangst, als ihre Kommilitonen. Sie sind oft unsicherer und fühlen sich nicht so wohl im Studium. Das wirke sich auf Dauer negativ auf ihre Studienzufriedenheit aus, schreiben die Forscher.