bachelorDurch die Einführung des Bachelor- und Mastersystems wurden Studiengänge dahingehend umstrukturiert, dass es kaum mehr möglich ist, ein Fach in der Regelstudienzeit abzuschließen. Man sprintet in Windeseile durch das Studium und fällt oft trotzdem durch – aufgrund von mangelnder Zeit und Kraft.

Studierende in MINT-Fächern scheitern am häufigsten. Ingenieurwesen und Mathematik Studenten sind davon am stärksten betroffen. Im Fach Mathematik scheitert sogar jeder zweite Student. Die zur Verfügung gestellten Lernmaterialien reichen häufig nicht aus, erzählen viele Studenten. In der Klausurphase geht es so weit, dass die Wohnungen und Bibliotheken nicht verlassen werden. Vor den Bibliotheken bilden sich Warteschlagen, in denen man manchmal sogar einige Stunden warten kann. Sozialer Kontakt ist nahe zu unmöglich. Studierende des Faches Mathematik haben berichtet, dass sie nicht nur innerhalb der Klausurphase unter Zeitmangel leiden, sondern auch im Semester. Schon eine verpasste Woche durch Krankheit oder ähnlichem ist, fast unmöglich nachzuholen. Das Studium alleine zu meistern, ist tatsächlich unmöglich, durch das Bilden von Lerngruppen schafft man es mit Ach und Krach durch das Semester, bis man vor der unmöglich scheinenden Klausur steht. Es wird nicht mehr angestrebt, Bestleistungen zu erbringen, sondern das Ziel der Studierenden ist es, die Klausuren zu bestehen, egal mit welcher Note.

Im Gegensatz zum Bachelor schaffen es die meisten Studenten im Master einen Abschluss zu erlagen. Ähnlich ist es in Studienfächern, die mit einem Staatsexamen enden. Im Fach Medizin ist die Abbrecherquote am geringsten. Neben dem Fach Medizin ist die Abbrecherquote in der Fächergruppe Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften ziemlich gering.

Zilan Deniz Yavuz