Heute feiern weltweit Frauen den internationalen Frauentag, um gemeinsam für ihre Rechte und Gleichberechtigung zu kämpfen.

2017 – Frauen auf der ganzen Welt dürften eigentlich in diesen innovativen Medienzeitalter keine Ungerechtigkeiten mehr befürchten. Die Realität sieht anders aus. 2017 ist das Jahr, in dem Frauen weltweit immer noch körperlich und psychisch durch Armut oder Kriege ausgebeutet werden. Es ist das Jahr, indem weltweit die meisten Analphabeten immer noch Frauen sind, die häufigsten Opfer sexueller Gewalt immer noch Frauen sind und die am meisten schlecht bezahlten Berufe immer noch Frauen ausüben. Die tagtäglichen Ereignisse wie Misshandlungen, Vergewaltigungen, Zwangsverheiratungen aber auch das generelle Bild der Frau innerhalb der Gesellschaft verdeutlichen die Wichtigkeit des 8. März – auch für uns hier in Europa und Deutschland.

Während versucht wird uns zu suggerieren, dass Frauen ausschließlich außerhalb Europas bzw. des Westens Diskriminierungen und Unterdrückungen ausgesetzt sind, sehen wir anhand vieler Beispiele, dass die Frau in jeglichen Bereichen ökonomisch, sozial und politisch benachteiligt wird und das vermeintlich ,,fortschrittliche“ Europa noch weit von der Gleichberechtigung entfernt ist.

So äußerte sich vor Kurzem erst der Abgeordnete Janusz Korwin-Mikke im EU-Parlament: Frauen seien schwächer, kleiner und weniger intelligent und sollten seiner Meinung nach aus diesem Grund weniger verdienen. Die Tatsachen, dass vergangenes Jahr in Polen beispielsweise 100.000 Frauen auf den Straßen gegen ein Verbot von Abtreibungen protestierten oder es hierzulande erst seit Ende Juli 2016 eine Verschärfung des Sexualstrafrechts gibt, zeigen, dass wir Kämpfe auszufechten haben, die wir längt überwunden glaubten.

In Deutschland, in einem der reichsten Länder der Welt, sind bis zu 22% weniger Lohn bei gleicher Arbeit für Frauen normal. Hinzu kommt, dass über 65% der Beschäftigten im Niedriglohnsektor Frauen sind. Ein vom Ehemann-unabhängiges Leben ist für viele Frauen somit kaum bis gar nicht möglich.

Aber auch Gewalt spielt in Deutschland eine große Rolle: 40% der Frauen erleben ab ihrem 16. Lebensjahr körperliche und/oder sexuelle Gewalt. Weitere Erkenntnisse sind, dass überwiegend diese Gewalt vom Partner oder im häuslichen Bereich verübt werden. Überfüllte Frauenhäuser, die Frauen wegschicken müssen, weil schlicht und ergreifend kein Platz für sie ist, sind trauriger Alltag. Die Politik, die immer noch das traditionelle Familienbild vermittelt, spart massiv in Präventionsmaßnahmen und im Ausbau der Frauenhäuser.

Insbesondere in kapitalistischen Westnationen dient die Frau als Objekt. Dieses Phänomen beobachten wir seit der Silvesternacht 2016 nicht mehr nur noch als sexualisiertes Objekt der Wirtschaft, sondern die Frau wird als Objekt genutzt, um Vorurteile zu schüren und Rassismus zu legitimieren. AfD und Pegida deklarieren sich seit der Silvesternacht als die Schützer der Frauen und beschreiben sexuelle Gewalt als importiertes Problem von Geflüchteten.
Dabei ist ihre Politik ausschlaggebend für die jetzige Situation der Frauen: Sie sind verantwortlich für überfüllte Frauenhäuser oder für Lohnungleichheit.

Wir, die DIDF-Jugend, kämpfen für die Gleichberechtigung und Selbstbestimmung der Frau und werden uns so lange wie nötig der menschenrechtsverachtenden Politik und der patriarchalischen Gesellschaftsform entgegenstellen.

Deswegen fordern wir:

Gleicher Lohn bei gleicher Arbeit!
Schluss mit der prekären Beschäftigung für Frauen!
Keine Toleranz für Sexismus und Rassismus!
Gewalt stoppen – Frauenhäuser ausbauen!

Flyer Downloaden:
Her mit dem ganzen Leben – Flyer A4 SW PDF