150222_Krefeld_0000600_Dietbert_WendlerAnzeige gegen Gewerkschaftler
Die IG BAU führt Ihre Kampagne „Dreckigster Mobb“ weiter. Bei dieser Kampagne geht es um die Arbeitsbedingungen der Reinigungskräfte an Krefelder Schulen. Die Reinigungsfirma mit den schlechtesten Arbeitsbedingungen soll den „Dreckigsten Mobb“ als Preis verliehen bekommen. Die zuständige Gewerkschaft IG BAU hatte vor kurzem ein Zwischenergebnis bekannt gegeben, welches erschreckend war. Die Ergebnisse hatte man anhand Umfragebögen und etlichen Gesprächen mit Reinigungskräften ermittelt. „Leistungsverdichtung, keine Vergütung von Überstunden und Feiertagen, Mini-Jobber bekommen keine Lohnfortzahlung und die Anzahl des tariflich geregelten Urlaubsanspruches wird nicht gewährt. Damit werden diese Reinigungskräfte laut unserer Umfrage konfrontiert, das ist nicht hinzunehmen. Wir werden weiter dagegen vorgehen!“ so Mahir Sahin zuständiger Gewerkschaftssekretär der IG BAU. Den Beschäftigten wird auch untersagt, sich in der Gewerkschaft zu organisieren bzw. es werden mit Konsequenzen gedroht. Gewerkschaftsmitgliedern wird Druck ausgeübt. Hinzu kommt, dass es Ausschreibungen für die Auftragsvergabe der Städtischen Gebäude (Schulen z.B.) zum 30.6. gibt. Deshalb wurden viele Reinigungskräfte von den Gebäudereinigungsfirmen gekündigt oder sollen noch entlassen werden. Die Reaktion über diese Zustände seitens Krefelder und anderen Gewerkschaften und Parteien war groß.

Anzeige gegen Gewerkschaftler
Nachdem diese Zustände von der IG-BAU aufgedeckt und angeprangert wurden, kam es bei dem Besuch der Reinigungskräfte in der Krefelder Buchenschule vor kurzem zu einem Vorfall, welches mit einer Anzeige wegen Hausfriedensbruch gegen eine aktive ehrenamtliche IG BAU-Kollegin und den Gewerkschaftssekretär Mahir Sahin endete. Beide Gewerkschafter wurden, als sie aufgrund der Kampagne „Dreckigster Mobb“ die Buchenschule aufsuchten und sich beim Hausmeister meldeten, um Infos über die Reinigungskräfte zu holen, von diesem rausgeschmissen. Er alarmierte die Polizei und stellte eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch. Die Polizei bekam grünes Licht von der Stadt. Nach dem Vorfall kam diese antigewerkschaftliche Haltung in die Lokalpresse und die Stadt erklärte, dass sie mit der Anzeige nichts zu tun hätte und keine stellen würde. Da diese aber bei der Polizei aufgenommen wurde, müsste jetzt der Staatsanwalt entscheiden, ob die Anzeige bleibt oder zurück genommen wird. Die Krefelder Ratsfraktion der Linken stellt sich solidarisch mit der Kampagne und den Forderungen der IG BAU und fordert die Rücknahme der Anzeigen wegen Hausfriedensbruch. Auch der Krefelder DGB Vorsitzende Ralf Köpke und der Krefelder SPD-Chef Frank Meyer versuchen, die Anzeige aufzuhalten und verurteilen die schlechten Arbeitsbedingungen der Reinigungskräfte in den Krefelder Schulen.