In dem St.-Anna Krankenhaus in Duisburg herrschen seit langem katastrophale Zustände. „Ein kriminell anmutendes System aus Lohnraub, Schikanen, Nötigung – errichtet von Personalverantwortlichen und Vorarbeiterinnen.“ so die Gewerkschaft IG Bau.

Die Firma Malta Clean & Service GmbH (MCS) beschäftigt auch in anderen Krankenhäusern wie in Köln, Bonn oder Krefeld-Uerdingen Reinigungskräfte. Erst nach dem in April diesen Jahres, einige bulgarische Putzfrauen in Duisburg in die Öffentlichkeit gingen und sich zu Wehr setzten, wurden die brutalen Ausbeutungsmethoden und Schikanen bekannt. „ Es wurden ihnen Löhne vorenthalten, sie wurden massiv unter Druck gesetzt, auch bei Erkrankung zu arbeiten – eine Frau wurde sogar genötigt, eine Abtreibung vornehmen zu lassen. Als sie sich öffentlich beschwerten, wurden ihre Arbeitsverträge nicht mehr verlängert“. Der Widerstand der Frauen hatte zu nächst einiges in Bewegung gebracht. Die Firma (MCS) musst auf Druck der Öffentlichkeit und den Beschäftigten, den sechs Frauen ein Angebot für eine Festeinstellung machen. Dieses „Angebot“ wurde von den Frauen abgelehnt, weil sie die Meinung vertreten, dieses Angebot würde an der generellen Situation für alle Reinigungskräften nichts ändern. Diese standhafte Haltung führte dazu, daß die Firma die Verhandlungen abbrach. Damit nicht genug, heuerte sie die bekannt- berüchtigte Kanzlei Radeke in Hamburg an, und diese erwirkte vor der Pressekammer in Hamburg eine einstweilige Verfügung gegen den Gewerkschaftssekretär Mahir Sahin und die IG BAU.

Frau Nahles, das ist die Realität!

Der Mindestlohn wird von der Arbeitsministerin Andrea Nahles als einen riesen Erfolg gefeiert. Doch im Niedriglohn-Sektor sind die Zustände immer noch katastrophal. Vor allem im Reinigungsgewerbe, nutzen die Unternehmen alle erdenklichen Schlupflöcher aus, um ihre repressive Handhabung weiterzuführen. Von Leiharbeit und prekäre Beschäftigung sind Millionen Menschen betroffen. Es muss endlich damit Schluss gemacht werden.

Wir sind solidarisch!

Sowohl die Beschäftigten wie auch der Gewerkschaftssekretär Mahir Sahin und die IG BAU lassen sich von diesen Androhungen von 250.000 Ordnungsgeld nicht einschüchtern. Auch wir als Föderation werden die Entwicklungen genaustens mitverfolgen und Solidarität organisieren.

Wir unterstützen die Forderungen des Solikreises St.Anna:

  • die sofortige Wiedereinstellung aller Entlassenen und Weiterbeschäftigung der befristet Beschäftigten !
  • die sofortige Auszahlung aller ausstehenden Löhne(inklusive Urlaub und Lohnfortzahlung bei Krankheit) !
  • Sofortige Änderung der illegalen 0,5-Stunden-Verträge bei allen Beschäftigten !
  • Schluss mit den Schikanen durch despotische Vorabeiterinnen ! Es muss personelle Konsequenzen geben !

DIDF Bundesvorstand