Die GDL kämpft zurzeit an vielen Fronten. Sie muss nicht nur den Angriffen der Deutschen Bahn (DB) mit dem DB-Alleinaktionär, dem Bund, standhalten, sondern auch gegen die ganze Kapitalseite mit ihrer Presse-Propagandamaschinerie.

Worum geht es eigentlich bei diesem Streik, die die ganze Republik in Aufruhr versetzt? Geht’s nur um 5% mehr Lohn und Verkürzung der Arbeitszeit um 2 Stunden? Nach 20 Berufsjahren bekommt ein Lokführer 1750 € Netto im Monat! An der Lohnforderung kann es nicht liegen. Die Kolleginnen und Kollegen bei der DB schieben 13 Millionen Überstunden vor sich her – Also auch die Forderung nach Kürzung der Arbeitszeit ist mehr als verständlich.

Es geht um das Streikrecht von uns allen!

Die Deutsche Bahn (mit dem DB-Alleinaktionär, dem Bund) wurde auserwählt ein Stellvertreterkampf für die ganze Kapitalseite gegen die Gewerkschaftsbewegung zu führen. Und als Gegner hat man sich die kleine aber kämpferische Gewerkschaft GDL ausgesucht – stellvertretend für die ganze deutsche Gewerkschaftsbewegung!

Diese sogenannte „Tarifeinheitsgesetz“ ist nichts anderes als eine Beschneidung des Streikrechts. Streikrecht ist ein hart erkämpftes Grundrecht. Und eine Niederlage der GDL wäre eine Niederlage für die ganzen abhängig Beschäftigten und ihrer gewerkschaftlichen Organisationen. Das können und dürfen wir nicht hinnehmen – Egal in welcher Gewerkschaft wir auch organisiert sind!

Von Spiegel bis Bild Zeitung, von der ARD bis RTL ist sich die gesamte und ganz offensichtlich als Arbeitgeber-Lobby fungierende mainstreampresse, in der Frage um das Streikrecht einig; Streikrecht ist solange heilig und unantastbar, bis man von ihm kein Gebrauch macht. Sobald ein Teil der abhängig Beschäftigten wie z.B. die Lokführer oder das Boden- und Sicherheitspersonal in den Flughäfen, die ja bei Gewerkschaft Ver.di organisiert sind zum Streik aufrufen, ist die Hölle los!

Es wird gegen Streikende Kolleginnen und Kollegen, die für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen kämpfen, mit allen Mitteln gehetzt was das Zeug hält. Es wird gegen führende Gewerkschafter in unerträglicher Weise gehetzt, sie werden persönlich angegangen – Quasi Vogelfreierklärt!

Es ist für uns unverständlich (und das nicht nur für uns) wie sich manch eine GewerkschafterIn in dieser Situation verhält bzw. in den Rücken der Streikende fällt. Solidarität und Streik sind die einzigen Mittel mit denen wir, abhängig Beschäftigten und ihre gewerkschaftlichen Organisationen, gegen die Angriffe des Kapitals zur Wehr setzen können bzw. für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen kämpfen können.

Wir, die Föderation der Demokratischen Arbeitervereine – DIDF- erklären uns solidarisch mit dem Streik der GDL Kolleginnen und Kollegen und rufen alle auf Farbe zur bekennen und an der Seite der streikenden Kolleginnen und Kollegen zu stehen.

Wir wünschen unseren Kolleginnen und Kollegen, die bei der GDL organisiert sind viel Kraft, Durchhaltevermögen und die volle Durchsetzung ihrer Forderungen in ihrem berechtigten Streik.

Streikrecht verteidigen!
Solidarität mit den Lokführern!

DIDF Bundesvorsitzende
Zeynep Sefariye Ekşi