daimlerAm Abend des 4. Februars 2015 war es kalt vor den Toren der Daimler Werke in Bremen. Das jedoch hat viele Menschen nicht davon abgehalten, beim Schichtwechsel von 21:00 Uhr bis 22:00 Uhr vor den Toren zu stehen und Solidarität zu bekunden. Sogar aus Hamburg sind Kolleginnen und Kollegen angereist, darunter der Vertreter des Fachbereichs Medien der ver.di Hamburg, der Schauspieler Rolf Becker, und die DIDF Hamburg (Föderation demokratischer Arbeitervereine). Die Gruppe begrüßte die ein- und ausgehenden Arbeiter mit Solidaritätserklärungen der Kolleginnen und Kollegen aus Hamburg.

Der Hintergrund: Seit Monaten wehrt sich die dortige Belegschaft gegen die Fremdvergabe der Produktion bzw. der indirekten Bereiche in ihrem und gegen die Leiharbeit an Fremdfirmen. Mit 4 Warnstreiks im November und Dezember 2014 haben insgesamt 5500 Kolleginnen und Kollegen aus dem Daimler Werk Bremen gezeigt, dass sie mit den Zuständen im Betrieb und den Plänen der Daimler-Bosse nicht zufrieden sind. Nicht zufrieden sind mit dem Sparpaket der Werkleitung, das u.a. bis zu 92 Sonderschichten, noch mehr Flexibilität und Belastung beinhaltet und nicht zufrieden mit dem Sparkurs mit dem die Belegschaft weiterhin erpresst wird, ganz nach dem Motto: „Entweder ihr akzeptiert eine weitere Flexibilisierung oder Arbeitsplätze sind in Gefahr.“  Und über Weihnachten hagelte es  dann 761 Abmahnungen.

Die Erscheinungen bei den Daimler Werken in Bremen sind keine Einzelfälle. In der gesamten Automobilindustrie tobt ein Krieg. Die Auto-Konzerne gegeneinander und jeder Konzern gegen seine Arbeiter. Mit den Sparpaketen sollen die Arbeiter für die Profitgier ihrer Arbeitgeber zahlen: Bei Daimler sollen 5,5 Milliarden, bei VW 6 Milliarden + 5,5 Milliarden bei Tochterunternehmen eingespart werden, bei BWM soll eine Verlängerung der Jahresarbeitszeit um 11 Tage – ohne Lohnausgleich durchgesetzt werden und bei Ford sollen 60 Millionen pro Jahr eingespart werden.

Warum sollen die Arbeiterinnen und Arbeiter dafür zahlen, dass die Konzernbosse und die Aktionäre noch mehr Profit machen könne? Warum sollen sie noch mehr arbeiten und dafür immer weniger Geld bekommen. Sie sind doch diejenigen, die den Wert schaffen, sie verdienen die Maschinen, sie sind diejenigen, die es verdient haben, mehr zu verdienen. Und dessen ist sich die Belegschaft des Daimler Werks in Bremen bewusst und dafür wird sie weiterhin kämpfen.

Aber, den Krieg in der Automobilindustrie kann die Bremer Belegschaft nicht alleine beenden. Den anderen Belegschaften geht es kaum besser. Hier ist die Solidarität zwischen den Belegschaften der großen Konzerne besonders wichtig, denn sie alle sind vom selben Schicksal betroffen. Die Bremer haben die ersten Schritte im Kampf gemacht und gehen als Vorbild für so viele Arbeiterinnen und Arbeiter in Deutschland voran. Viel Erfolg für die Zukunft!