Die DIDF-Jugend und die Hochschulgruppe Linke Liste organisierten in den vergangenen Wochen verschiedene Solidaritätsaktionen zu den aktuellen Ereignissen in Kobanê an der Universität Duisburg-Essen. Infostände an der Uni und Aufrufe zu Solidemos in der Stadt sollten eine Informationsveranstaltung zusätzlich unterstützen. Doch die Verwaltung der Universität wollte die studentischen Veranstaltungen zu der Thematik unterbinden. Die Verwaltung hatte zuvor einer bereits geplanten Vortragsveranstaltung die Räumlichkeiten auf dem Campus „aufgrund der Brisanz, die in diesem Thema liegt“, keinen Raum bereitgestellt. Wenn es nach dem Willen der Universitätsverwaltung geht, soll der Konflikt um die seit Wochen belagerte kurdische Stadt Kobanê auf dem Campus nicht thematisiert werden. Daraufhin wurden Pressemitteilungen bezüglich der Vorgehensweise der Universitätsverwaltung von der Linken Liste verfasst. Hinzu kam, dass der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) der Universität die Veranstaltung ebenfalls unterstützt und sich bei der Verwaltung für die Raumvergabe eingesetzt hatte.

migranten_studie_deutschland_dp5aDurch den öffentlichen Druck, den der AStA, die Linke Liste und die DIDF-Jugend ausübten, stellte die Universitätsverwaltung den Raum für die Veranstaltung am 3. November doch noch bereit. Die Referenten waren Düzgün Altun und Oktay Demirel. Düzgün Altun, der an einer Delegationsreise an die türkisch-syrischen Grenze teilnahm, berichtete über seine Erlebnisse und Beobachtungen, die er in Suruc gemacht hat. Oktay Demirel sprach im Namen der DIDF-Jugend und legte die politischen Ziele und Haltungen der imperialistischen Mächte dar.

An der Veranstaltung nahmen etwa 80 Jugendliche teil. Im Allgemeinen war die Veranstaltung erfolgreich und verlief mit anregenden Diskussionen. Sezen Dinc, von der DIDF-Jugend Essen und die Hochschularbeit an der Universität Duisburg-Essen macht, sagte: „Die Brisanz, die in diesem Thema steckt, war uns bewusst. Trotzdem waren wir fest davon überzeugt, dieses Thema auch an unserer Universität zu behandeln. Denn für das Ende der Gräueltaten des IS müssen wir für Weltöffentlichkeit sorgen. Wir müssen uns mit den Menschen in Kobane solidarisieren – egal welcher Nationalität, welchem Glauben und welcher Ideologie wir angehören. Denn Solidarität mit Kobane bedeutet Menschlichkeit, Freiheit und Widerstand.“

Silan Kücük