Vom 25. – 29. Mai fand das Sternencamp der DIDF-Jugend Süden statt. Fast 70 Kinder aus Bayern und Baden-Württemberg haben sich im kleinen Örtchen Stötten, nahe Geislingen, zusammen gefunden, um gemeinsam fünf aufregende, lehrreiche sowie kreative Tage zu verbringen. Den kleinen Sternen wurden verschiedene AG´s, ein breites Freizeitprogramm und Seminare angeboten, an denen sie zahlreich teilnehmen konnten.

Die Freude und die Aufregung am ersten Tag waren groß. Viele neue Gesichter sowohl unter den Heranwachsenden, als auch unter den Betreuern, so dass die Zeit genutzt wurde, um sich schon einmal untereinander kennenzulernen oder auch alte Freunde wieder in die Arme zuschließen.

In den ganzen 5 Tagen hat jeder kräftig mit angepackt, um das Camp so angenehm wie möglich zu machen. Auch den Sternen wurde Verantwortung übertragen, sei es durch den Küchendienst, das Putzen der Zimmer oder auch der Mitgestaltung der AGs. Kinder (und Heranwachsende) stecken voller Energie und neuer Ideen. In den einzelnen AG’s konnten sie ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Die Zeitungs-AG brachte jeden Tag die Sternenpost heraus, in der über vergangene Ereignisse auf dem Camp berichtet wurde. In der Kunst- AG wurden kleine Kunstwerke aus Ton geformt und anschließend angemalt. Außerdem wurde ein Transpi angefertigt, welches man auf den Ausflug nach Geislingen zum Weltspieltag mitnahm. Dort hatten die Kinder die Möglichkeit sich auf Hüpfburgen und sonstigen Spielsachen auszutoben.

Ein Campsong darf natürlich auf einem DIDF-Jugend Camp nicht fehlen. Dieser wurde von der Musik-AG geschrieben und vorgetragen. Zu der Melodie von „Probiers mal mit Gemütlichkeit“ aus das Dschungelbuch sangen die Sterne: „Probiers mal mit dem Sternencamp“. Die Theater-AG studierte ein Stück ein, welches die Themen Arbeiterrechte und den Kampf gegen Rassismus beinhaltete. Reichlich Sport wurde auf dem Camp auch getrieben. In der Selbstverteidigungs-AG wurden die Kinder ganz schön ausgepowert, dabei lernten sie aber die verschiedensten Techniken, um sich selbst zu verteidigen und in der Tanz- AG wurden unterschiedliche Hip-Hop-Schritte gelernt. Alle Ergebnisse der AG’s wurden am letzten Abend vorgeführt.

Das Freizeitprogramm war sehr vielseitig gestaltet. Von einem Fußballturnier, einer Campolympiade, einer Abendwanderung, einer DIDF-Jugend-Schnitzeljagd, über eine Kinderdisco, einer Talentshow und der berühmten Wasserschlacht, war alles mit dabei. Am Samstag fuhren alle Kinder gemeinsam mit den Betreuern in die Geislinger Innenstadt, wo der Stadtjugendring und Co. verschiedene Spielmöglichkeiten für die Kinder aufgebaut hatten. Nach einem Ansturm auf die örtliche Eisdiele amüsierten sich die Sterne bei einer Partie Tischtennis, heißer Draht und vielem mehr. Anschließend gab es auf dem Campgelände noch ein Foto mit der Geislinger Zeitung, die vorbeigekommen war, um sich das Sternencamp anzusehen.

Neben dem ganzen Spaß darf man die Bildung natürlich nicht vergessen. Dafür gab es Seminare zu den Themen Rassismus, Geflüchtete, Computerspiele bzw. Handys. Dabei unterhielten sich die Kinder über Vorurteile und wie man diese entkräften kann, warum Geflüchtete aus ihrer Heimat fliehen müssen und wie wir ihnen helfen können und wie sehr wir an unseren Handys, dem Internet etc. hängen. In Gruppenarbeiten wurden die Themen von den Sternen selbst erarbeitet und ihre Ergebnisse anschließend präsentiert.

Im Ganzen waren es 5 erfolgreiche Tage voller Spaß, Kreativität und Freundschaft, an denen die Sterne viel mitnehmen und lernen konnten. Sei es Verantwortung zu übernehmen oder auch selbst etwas zu erarbeiten. Wie wichtig die Sternenarbeit ist, zeigten auch die Reaktionen der Betreuer, die sich wehmütig an ihre eigenen Sternencamps zurückerinnerten. Denn viele, die zum Helfen gekommen waren und auch aktive Rollen innerhalb der DIDF-Jugend einnehmen, sind selbst ehemalige Sterne. Sternencamps und die Sternenarbeit im Ganzen sind nämlich viel mehr, als nur reine Kinderbespaßung. In kleinem Maße werden den Kindern hier politische Themen näher gebracht. Durch die AG’s und die gemeinsame Arbeit in der Küche etc. lernen sie, dass vieles möglich ist, solange es gemeinschaftlich angepackt wird. Deshalb war es auch nicht verwunderlich, dass die Sterne, auch viele neue, die Bereitschaft erklärten auf das nächste Sternencamp mitzukommen, aber auch stärker die Sternenarbeit vor Ort mitgestalten zu wollen.

Interviews und Einblicke

Deniz, 12 Jahre alt, aus Stuttgart

Das war mein erstes Sternencamp. Mir haben die Freizeitaktivitäten besonders gut gefallen. Das Fußballturnier, die Olympiade, Wasserschlacht und Schnitzeljagd haben echt Spaß gemacht. Wir mussten ab 22.00 Uhr leise sein, weil wir Nachtruhe hatten. Das fand ich nicht so gut. Mir hat das Seminar über Flüchtlinge sehr gut gefallen. Wir haben da ein paar kleine Filme gesehen, das fand ich gut. Ich habe auch sehr viele andere Kinder kennengelernt und neue Freunde gefunden und würde auch wieder zum Sternencamp kommen.

Ronya, 12 Jahre alt, aus München

Für mich war es das erste Sternencamp. Ich habe hier so viele neue Freunde gefunden und die Betreuer mag ich auch total gerne. Mir hat auch das Haus hier sehr gefallen. Es gefällt mir echt alles sehr. Die Wasserschlacht fand ich echt total witzig, denn wir haben die Betreuer nass gemacht. Alle haben sich erschrocken, weil auch kaltes Wasser dabei war. Das hat einfach Spaß gemacht. Das Rassismus Seminar fand ich gut. Wir sind da in Kleingruppen gegangen und mussten danach einen kleinen Vortrag darüber halten, was wir da gemacht haben. Mir hat es auch gut gefallen, dass man da Mut haben musste und nach vorne durfte. Ich möchte immer wieder ins Sternencamp kommen, bis ich 15 bin.

Mehmet Yilmaz, 13 Jahre alt, aus Mannheim

Dieses Jahr war mein erstes Camp. Hier im Seminar haben wir darüber geredet, wie schlimm Rassismus ist. Das nehme ich für mich mit nach Hause. Ich fand es gut, dass wir auch sportlich aktiv waren. Ich habe auch bei der Olympiade mitgemacht, am besten da fand ich das Elf-Meter-Schießen. Manche Kinder kannte ich schon vorher. Ich wusste aber nicht, dass sie auch kommen würden. Das fand ich cool. Und viele andere habe ich hier kennengelernt. Beim nächsten Camp bin ich auch wieder dabei!

Melek-Elif, 11 Jahre alt, aus Karlsruhe

Das war mein erstes Camp. Ich hatte hier viel Spaß und habe hier ganz viele neue Freunde gefunden. Am besten hat mir die Olympiade gefallen. Das hat Spaß gemacht, mit dem Sackhüpfen und mit dem Dickmann-Wettessen. Das Seminar, wo wir unsere Handys vorher abgegeben haben, hat mir gefallen. Ich wollte mal schauen, wie es ohne Handy wird und war gar nicht schlecht. Ich komme auch nächstes Jahr zum Sternencamp.