Mit unserer Kampagne wollen wir für ein besseres Leben kämpfen, ein Leben, wie wir es uns vorstellen. Wir wollen das Verbot der Leiharbeit! Jetzt Sofort!

Seit dem die Rot-Grüne Regierung mit der Aufhebung der Überlassungshöchstdauer die Leiharbeit in ihrer heutigen Form  einführte, können Arbeiter und Angestellte von Leiharbeitsfirmen beinahe uneingeschränkt an Unternehmen verliehen und von diesen bei Bedarf unkompliziert entlassen werden. Die Bundesregierung beteuerte damit einen erleichterten Einstieg in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis geschaffen zu haben. Denkste! Schon damals war klar, dass die Leiharbeit eine berufliche Sackgasse für Hunderttausende sein würde. Schlechter bezahlt, uneingeschränkt einsetzbar, ohne Kündigungsschutz, leicht ersetzbar, so sollte er sein – der Leiharbeiter. Mit dem Wegfall der Überlassungshöchstdauer wurde es möglich, die befristeten Leiharbeitsverträge beliebig häufig zu verlängern. Leiharbeit fungierte damit nicht mehr als Brücke in das klassische Beschäftigungsmodell, sondern stellte eine direkte Konkurrenz zu diesem dar. Somit ist es nicht verwunderlich, dass seit 2004 gerade einmal sieben Prozent der Leiharbeiter in eine Festanstellung übergingen.

Gleiche Arbeit,  gleicher Lohn und gleiche Arbeitsbedingungen!

Inzwischen sind rund drei Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland Leiharbeiter. Das sind knapp eine Millionen Menschen. Menschen mit Migrationshintergrund sind übermäßig oft von der Leiharbeit betroffen. Laut einer Studie, im Auftrag der Bertelsmann Stiftung, verdienen Leiharbeiter in Westdeutschland 47 Prozent Brutto weniger als eine Stammkraft mit gleichem Bildungsniveau. In Ostdeutschland beträgt der Unterschied 36 Prozent. Gleichzeitig erzeugt die Leiharbeit den Druck auf die Löhne der Stammbelegschaft.  Leiharbeiter beziehen neben ihrer Vollzeitbeschäftigung vier Mal so häufig Arbeitslosengeld II wie regulär Angestellte. Zwischen Mai 2008 und Mai 2009 bezahlte die Bundesagentur für Arbeit 531 Millionen Euro für sogenannte Aufstocker aus Leiharbeitsverhältnissen.  Ausgaben, die ohne Leiharbeitsfirmen nicht nötig wären. Leiharbeitsfirmen in Deutschland erwirtschafteten 2010 einen Umsatz von 17,6 Milliarden Euro. Etwa diese Summe wäre ohne Leiharbeit direkt an die Beschäftigten geflossen.

Neben den finanziellen Aspekten gibt es noch einige weitere Argumente die gegen die Leiharbeit sprechen. Leiharbeiter profitieren oftmals nicht von firmeninternen Vergünstigungen und Angeboten, wie beispielsweise der kostenreduzierten Firmenkantine oder der Nutzung von Umkleideräumen. Falls ihnen Arbeitskleidung gestellt wird, unterscheidet diese sich die in der Regel optisch von denen der Stammbelegschaft. Häufig  werden sie nicht zu außerbetrieblichen Veranstaltungen, wie Weihnachtsfeiern, eingeladen. Darüberhinaus erschweren ständig wechselnde Einsatzorte und befristete Arbeitsverträge die soziale Akzeptanz von Leiharbeitern in den entleihenden Unternehmen. Vermehrt ist zu beobachten, dass Leiharbeiter systematisch als  Konkurrenz zur Stammbelegschaft aufgebaut werden. Leiharbeit ist sowohl ökonomisch, als auch gesellschaftlich untragbar. Deshalb fordern wir ein sofortiges Verbot der Leiharbeit.