2021 feiert die DIDF-Jugend ihr 25. Jubiläum
Auch wenn die Corona-Pandemie das vergangene – und wohl auch das aktuelle – Jahr thematisch geprägt hat, gibt es noch weitere wichtige Ereignisse. 2021 feiert die DIDF-Jugend ihr 25-jähriges Bestehen. Das Jubiläum wird sich durch das ganze Jahr ziehen.
Vor genau 25 Jahren, im Jahr 1996 hat sich die DIDF-Jugend gegründet. Die 1990er waren eine bewegte Zeit. Erst zu Beginn der 90er gab es wiederholt rassistische Ausschreitungen gegen Migranten und Geflüchtete. Rechte verübten Anschläge auf Häuser, die von türkeistämmigen Familien bewohnt wurden, wie 1992 in Mölln oder 1993 in Solingen. 1991 wurden im sächsischen Hoyerswerda Wohnheime von Geflüchteten und Vertragsarbeitern angegriffen, tagelang belagert. Die nahezu gleiche Situation 1992 in Rostock-Lichtenhagen. Wo es auch breite Proteste gegen Rassismus und für ein friedliches Zusammenleben gab, wurde die Stimmung durch rassistische Statements, wie „Das Boot ist voll“, durch Politik und Medien nur verschärft. Es folgte eine Verschärfung des Asylrechts. Auch war es ein von Krieg geprägtes Jahrzehnt. Bereits Anfang der 90er brach – mitten in Europa – der Jugoslawienkrieg aus. Er sollte sich über mehrere Jahre ziehen. 1995 beschloss der Bundestag den Einsatz der Bundeswehr im Jugoslawienkrieg. Das war der erste bewaffnete Einsatz der Bundeswehr nach dem 2. Weltkrieg. Natürlich haben all diese und viele weitere Geschehnisse auch die Jugend betroffen. Doch zu dieser Zeit war es keinesfalls üblich, dass Jugendliche mit Migrationshintergrund mitgedacht oder deren besondere Situation mitbeachtet wurde. Bis in die 2000er Jahre hinein, war die gängige Praxis der Bundesregierungen einfach so zu tun, als gäbe es die Millionen an Migrantinnen und Migranten in Deutschland nicht.
In dieser Zeit hat sich die DIDF-Jugend gegründet. Im Jahr 1996 haben wir uns, genauso wie heute, gegen Rassismus, gegen Krieg, gegen Ungerechtigkeit eingesetzt. Bis heute kämpfen wir dort, wo wir sind, an Universitäten, Schulen, Betrieben und Stadtteilen für echte Chancengleichheit und bessere Bedingungen. Hierfür dienten unsere verschiedensten Kampagnen, wie “So wollen wir leben“, „Werd‘ laut in deiner Stadt“, „Kein Vergessen! Rassismus bekämpfen, NSU aufklären“ und unsere aktuelle „Solidarität şimdi“, um mit vielen unserer Bündnispartner und anderen Organisationen zusammen aktiv vor Ort zu werden. Auch bringen wir bis heute mit der Jungen Stimme eine Zeitschrift heraus, die die Lebensrealitäten und die Ansichten der Jugend und nicht großer Geldgeber vertritt. Von Anfang an gab es auch schon ein besonderes Highlight in unserer Arbeit: das alljährliche, bundesweite Sommercamp, bei dem 10 Tage lang Jugendliche aus ganz Deutschland zusammenkommen, zusammen feiern, kreativ sind und darüber sprechen, wie wir die Welt zum besseren verändern können.
In diesem Jahr, in dem die Corona-Pandemie und die Wirtschaftskrise die Jugend hart getroffen haben, feiern wir unser Jubiläum am besten, indem wir weiterhin auf den Straßen für Arbeit, Bildung und Zukunft kämpfen! Doch wird es auch an einer Feierlichkeit nicht fehlen. Am 16. Oktober werden wir in Frankfurt bei unserem Jugendfestival gemeinsam feiern.
Auf weitere kämpferische 25 Jahre!
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