1 Mai 2014 beitragGegen prekäre Beschäftigung und für einen Mindestlohn für alle

Jeder zweite Berufstätige, unter 25, arbeitet im Niedriglohnsektor. Wir gehören zu den Vorreitern in Europa. Eines der Exportstärksten Länder der Welt, hat die schlecht bezahltesten Arbeiter Europas. Leiharbeit, Minijobs, befristete Verträge und Praktika sind auf der Tagesordnung junger Menschen. An erster Linie derer, deren soziale Herkunft der Unterschicht der Gesellschaft angehört, wozu auch Jugendliche mit Migrationshintergrund zählen. Seit Jahren wird von Wirtschaft und Politik so getan, als ob man sich mit diesem Thema stark auseinandergesetzt hätte und die Lage sich für die Jugendlichen im Ausbildungs- und Arbeitsleben nun verbessere. Bereits vor den Regierungszeiten der Sozialdemokratie hatten auch sie sich sehr über die schwarz-gelbe Koalition beklagt. Die bestehende Politik wird aber von den Tatsachen entlarvt. Die Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles sorgt dafür, dass der Mindestlohn für Langzeitarbeitslose und Jugendliche unter 18 Jahren nicht gelten soll. Bei einem Mindestlohn würden Jugendliche einen Nebenjob einem Ausbildungsplatz vorziehen. So die Erklärung von Nahles.

Der Mindestlohn muss für alle geltend sein, ohne Ausnahme. Unsere Generation ist von prekärer Beschäftigung und Zukunftsängsten geprägt. Dann auch noch den Mindestlohn nicht für alle geltend zu machen, ist ein fataler Fehler. So eine Diskussion wird von uns nicht akzeptiert. Zu glauben, dass junge Menschen einen Nebenjob einer Ausbildung oder dem Studium vorziehen würden, ist eine Frechheit. Wir sind keine Menschen zweiter Klasse.

Der DGB Ausbildungsreport 2013 belegt, unter welchen finanziellen Bedingungen heute ausgebildet wird. 650,52 Euro ist die durchschnittliche Ausbildungsvergütung über alle Ausbildungsjahre, Berufe und Geschlecht. 18 Prozent der Auszubildenden müssen sogar mit 250 – 500 € auskommen.

Wir als DIDF-Jugend fordern:
• Den Mindestlohn – sofort und ohne Ausnahme!
• Eine Ausbildungsplatzgarantie und Übernahmegarantie nach der Ausbildung!
• Die finanzielle Absicherung von Auszubildenden durch eine Mindestausbildungsvergütung!

Flyer 1.Mai 2014:
Auf zum 1.Mai Flyer A4 Original 2014 PDF
Auf zum 1.Mai Flyer A4 Druckversion 2014 PDF