kinderarmutEine große Mehrheit der Bundesbürger hält die Bekämpfung der Kinderarmut in Deutschland für unzureichend. Dieses ergab eine aktuelle Umfrage im Auftrag des Deutschen Kinderhilfswerkes. Danach sind 78 Prozent der Ostdeutschen und 70 Prozent der Westdeutschen der Meinung, das staatliche und gesellschaftliche Engagement gegen Kinderarmut sei zu gering. Drei von vier Befragten (72 Prozent) sind dieser Ansicht, wie aus der Studie hervorgeht. Nach Berechnungen des Deutschen Kinderhilfswerkes sind derzeit rund 2,8 Millionen Kinder und Jugendliche von Armut betroffen.

Laut Umfrage sehen 60 Prozent der Anhänger von CDU und CSU Defizite bei der Bekämpfung der Kinderarmut, bei den Sympathisanten der Linken sind es sogar 89 Prozent. SPD und Grüne liegen mit 80 und 78 Prozent dazwischen. In der Gruppe der Nichtwähler hält eine ebenfalls große Gruppe von 80 Prozent die Anstrengungen zur Behebung von Kinderarmut für zu gering. Die gesamten Umfrageergebnisse sollen voraussichtlich Mitte Januar vorgestellt werden.

In einem der reichsten Länder der Welt leiden insbesondere Kinder an Armut. Die gesellschaftliche Ungerechtigkeit, schlechte Bildungschancen und schlechter Zugang zur Gesundheit sind ein Teil davon. Kinderarmut wird weithin als Ursache der Unterversorgung in wichtigen Lebensbereichen wie Wohnen oder Ernährung verantwortlich gemacht. Tatsächlich ist dies für einige Industrieländer zu bestätigen. Kinderarmut kann zu eingeschränkten Entwicklungschancen und schlechteren Bildungschancen bei den betroffenen Kindern führen und somit auch deren Leben beeinflussen.

Auch die wachsende Kluft zwischen arm und reich in Deutschland vergrössert sich drastisch und das Einkommensgefälle zwischen den 16 Bundesländern hat sich erheblich verschärft – das war sogar das offizielle Ergebnis der Studie der Nationalen Armutskonferenz.Verantwortliche Stellen in Behörden, Staat und Politik leugnen das ungerechte System ja sogar selber nicht mehr.

Ezgi Güyildar