In der vergangenen Woche fand die 26. Klimakonferenz (COP26) in Glasgow statt. Wer dachte, dass es eine große Wendung mit sich bringen würde, den müssen wir an dieser Stelle leider enttäuschen. Die am Sonntag veröffentlichte Absichtserklärung der 26. Klimakonferenz ist mal wieder nur ein Papier, auf dem leere Versprechungen stehen. Es fehlt die Absicht, die Ziele in die Praxis umzusetzen. Auch schon vor der Konferenz in Glasgow war deutlich, dass das 1,5 Grad-Ziel bis 2030 verfehlt wird. Und nicht nur das. Der CO2-Ausstoß ist derzeit auf dem Weg noch mehr zu steigen, als zu sinken und fördert derzeit eine Erwärmung von 2,7 Grad an.

Der Klimawandel muss endlich von der Politik ernst genommen werden! Es reichen weder eine Erklärung noch leere Versprechen. Wir konnten schon in der Vergangenheit sehen, wie der Umweltschutz in der internationalen Politik als Spielfigur genutzt wurde, indem beispielsweise die US-Regierung aus dem Vertrag ausgetreten ist.

Unsere Umwelt und der Klimaschutz dürfen nicht zum Spielzeug der Politik gemacht werden Den Klimaschutz kann man nicht verschieben, noch kann man auf ihn verzichten.

Grade für uns Jugendliche stellt die COP26 ein bitteres Armutszeugnis dar. Seit mehr als zwei Jahren sind es vor allem wir, die den Klimawandel ernst nehmen und für Umweltschutz weltweit auf den Straßen streiken.

Der Klimawandel zeigt auf der ganzen Welt, aber besonders jenseits der europäischen Grenzen, seine irreparablen Auswirkungen. Dürre, Hunger und Naturkatastrophen kosten Menschenleben, doch die Politik stellt sich blind. Wir brauchen endlich internationale Klimaziele, Hilfen und Unterstützung für die jetzt schon vom Klimawandel betroffenen Regionen und Menschen. Auch müssen die großen Umweltzerstörer in Verantwortung gezogen werden. Ein weiter, geht nicht mehr!

Das gilt auch für die deutsche Politik und die neue Regierung. Es macht keinen Sinn, dass sich Angela Merkel im Rahmen der Konferenz in Glasgow vor die Presse stellt und dazu aufruft mehr für den Klimaschutz zu tun, aber während ihrer Amtszeit als Kanzlerin keine maßgeblichen Schritte hierfür eingegangen ist. Sage und schreibe 16 Jahre lang hätte sie hierfür Zeit gehabt.

Auch für die aktuellen Ampelkoalitionäre gilt unsererseits kein „Weiter so“ mehr. Ein Wahlkampf, der den Klimaschutz ganz oben auf der Agenda hatte, muss nun auch Pläne zur Umsetzung der Ziele vorlegen und sich daranhalten. Davon haben wir aktuell noch nichts gesehen oder gehört. Aber so erging es der Politik ja bislang auch mit dem Klimawandel.

Für uns Jugendliche stellt sich folgende Frage: Wie viele Naturkatastrophen braucht ihr noch, um zu verstehen, dass jetzt gehandelt werden muss?! Uns Jugendlichen hat die Klimakonferenz erneut gezeigt, dass es wir sind, die dafür gesorgt haben, dass der Klimaschutz überhaupt auf die Agenda kommt. Sie hat uns aber auch gezeigt, dass es weiterhin wir sein müssen, die für die Einhaltung der Ziele und das Handeln der Politik streiken muss.

Wir kämpfen weiter, bis ihr handelt!