100 Jahre Frauenwahlrecht und was uns noch so bewegt
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Liebe Freundinnen und Freunde,
Auch dieses Jahr feiern wir lautstark und selbstbestimmt den 8. März, den internationalen Frauenkampftag! Dieses Jahr hat der 8. März eine besondere Bedeutung.
Vor 100 Jahren wurde in Deutschland das Frauenwahlrecht durchgesetzt, so dass Frauen die Möglichkeit hatten in gleichem Umfang und mit den selben Rechten wie Männer, an politischen Abstimmungen aktiv und passiv, teilzunehmen. Obwohl Frauen seit 100 Jahren in Deutschland wahlberechtigt sind, bleibt dieses Recht Frauen mit Migrationshintergrund, die ihren Lebensmittelpunkt in Deutschland haben, immer noch verwehrt. Wir werden diese Forderung nach Wahlrecht heute nochmals erheben!
Wir leben in einer Welt, die davon profitiert, die ohnehin armen und sozial Benachteiligten zu schwächen, um Mächtige mächtiger und Reiche reicher zu machen. Ob in Kriegsgebieten, die vermeintlich weit weg zu sein scheinen, in prekären Lebens und Arbeitsverhältnissen die Leidtragenden dieser Gesellschaften sind immer vor allem Frauen und Kinder. Internationale Protestaktionen zeigen, dass sich Frauen gegen diese sowohl körperliche und seelische, als auch ökonomische Ausbeutung und Unterdrückung patriarchaler Systemen wehren und sich vereinen. Am heutigen 8. März kämpfen wir für unsere Rechte und für Gleichberechtigung!
In den vergangenen Monaten ist die internationale Frauensolidarität immer stärker geworden und wir begrüßen diese Bewegung. Sei es die „#MeToo“ Kampagne oder die „Black Monday“ Bewegung in Polen, die gegen eine Verschärfung des Abtreibungsgesetz protestierte, die unermüdlichen Kämpfe der iranischen Frauen, die gegen den Kopftuchzwang auf die Straßen gehen. Wir sagen: Der Widerstand muss weiter gehen! Diese Beispiele zeigen uns nicht nur die Kraft, die hinter ihnen steht, sondern dass nach jahrelangen Kämpfen für ein selbstbestimmtes Leben, sie immer noch brandaktuell und notwendig sind!
Aber Ungerechtigkeit und Repressionen sind nicht weit weg von uns auch in Deutschland wird das selbstbestimmte Leben der Frauen weiterhin unterdrückt. Wir sind immer noch meilenweit von gleichem Lohn bei gleicher Arbeit entfernt. Bis zu 22% weniger Lohn ist hier die Regel. Frauenhäuser sind bis zum Überlaufen voll. Und auch hierzulande ist Gewalt an Frauen trauriger Alltag. 40% der Frauen erleben ab ihrem 16. Lebensjahr körperliche und/oder sexuelle Gewalt. Statt dagegen etwas zu tun, spart die Politik, die immer noch das traditionelle Familienbild vermittelt, massiv in Präventionsmaßnahmen und im Ausbau der Frauenhäuser..
Das ist nicht unser Schicksal! Wir werden uns stark machen! Laut und unbequem sein! Bis jede einzelne Frau nicht mehr ihr Leben zu befürchten hat. Um eine Welt in Frieden, Gleichberechtigung und Freiheit zu ermöglichen, müssen wir für die Rechte der Frauen einstehen und kämpfen!
In diesem Sinne, wünschen wir allen einen schönen und erfolgreichen internationalen Frauentag.. Auf eine Welt, in der irgendwann unsere Mitstreiterinnen rückblickend sagen können, all die Kämpfe, all die Tränen, all der Schweiß hat sich gelohnt!
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