Wir, die werktätigen Jugendlichen stehen am 1. Mai zusammen. Denn dafür gibt es genügend Gründe: Wir sind es, die in ihrer Ausbildung oder während des Studiums nicht genug verdienen. Wir sind es, die unter schlechten Ausbildungsbedingungen leiden müssen, nach der Ausbildung nicht übernommen oder von einem unbezahlten Praktikum ins nächste gezwungen werden. Wir sind es, die keine Jobs finden, die uns eine Perspektive geben. Aber wir sind es auch, die diese Situation verändern können. Wenn wir höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen fordern, wird uns gesagt, dass die Kassen leer sind. Dass die Kassen jedoch nicht leer sind, sehen wir daran, dass die Bundesregierung dazu in der Lage ist, ein Sondervermögen für die Bundeswehr in Höhe von 100 Milliarden anzukündigen. Doch für uns ist klar: Wir wollen Frieden und eine Zukunftsperspektive für die Jugend auf der ganzen Welt!

Wir fordern eine umlagefinanzierte Ausbildungs- und Übernahmegarantie!

Während die Unternehmerverbände ständig davon jammern, keine Fachkräfte zu finden, werden Ausbildungsplätze abgebaut. Dadurch werden über 100.000 Jugendliche jährlich dem Risiko ausgesetzt, dass sie langfristig ohne Berufsabschluss bleiben. Das von der Bundesregierung vorgelegte Konzept für die Ausbildungsgarantie mit einer Garantie für eine außerbetriebliche Ausbildung und ohne Umlagefinanzierung muss nachgebessert werden. Wir fordern eine echte betriebliche Ausbildungsplatzgarantie und Unternehmen, die nicht ausbilden, müssen zur Kasse!

Jetzt echte Entlastung erkämpfen!

Die Mieten in den Großstädten steigen immer weiter. Für uns heißt das: Mit unserer Ausbildungsvergütung können wir uns diese Mieten nicht leisten. Wir greifen die Jugendforderung der EVG (Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft) auf und fordern einen 70% Mietkostenzuschuss für alle und ohne Ausnahme. Zudem fordern wir flächendeckend Azubiwohnheime. Die Teuerungen bei Lebensmitteln, Sprit und in der Freizeit, zeigen dass unsere Ausbildungsvergütungen nicht krisensicher sind, sei es ein neuer Laptop oder die Stromrechnung. Einmalzahlungen reichen nicht mehr aus, wir fordern eine Mindestausbildungsvergütung, die für ein selbständiges Leben reicht.

Gemeinsam kämpfen!

Uns wird nichts geschenkt. Eine höhere Ausbildungsvergütung oder eine echte, umlagefinanzierte Ausbildungsplatzgarantie kommen nicht von allein. Die Regierung hat einmal mehr gezeigt, dass wir von ihr nichts erwarten können. Nur wir können es sein, die gute Arbeit und gute Bildung erkämpfen können. Und diese Kämpfe führen wir auch schon. Am 27.03 haben unsere Kolleg:innen der ver.di und der EVG gemeinsam den Verkehr lahmgelegt für ihre Forderungen in den Tarifverhandlungen. Das ist ein erster Schritt. Den Arbeitgeberverbänden, die jetzt nach der Einschränkung des Streikrechts schreien, setzen wir entgegen: Streik! In Zeiten von Krieg, Krise und Teuerungen, die uns alle treffen, ist es auch wichtig, dass wir alle gemeinsam auf die Straßen gehen. Deshalb fordern wir, als DIDF-Jugend, das politische Streikrecht. Siehst Du es genauso? Dann sei auch du am 1. Mai mit uns auf den Straßen!

Flyer: MAI 2023 Gemeinsam auf die Straßen – Am 1. Mai! PDF