Kobanê wird vom IS überrannt – Wir müssen reagieren!
Die Meldungen über Gräueltaten und Massaker an ethnischen und religiösen Minderheiten im Irak durch dschihadistische Gruppierungen finden kein Ende und nun überrennt die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) auch Dörfer im Norden Syriens. Die Region wird als „Rojava“ bezeichnet und ist mehrheitlich von Kurden bewohnt. In den letzten Monaten und Jahren gründeten sich quasi-autonome Selbstverwaltungen im Gebiet Rojava, die in die drei Kantone Afrîn, Kobanê und Cizîr eingeteilt sind.
Die Selbstverwaltungsstrukturen bieten Arabern, christlichen Aramäern, Êziden, Alawiten und muslimischen Kurden die Möglichkeit, an dem Aufbau einer demokratischen Gesellschaftsstruktur durch die Regionalparlamente zu partizipieren. Für die Regionalparlamente sind wiederum Frauenquoten von 40-Prozent vorgesehen. Das Kanton Kobanê war bereits mehrfach das Angriffsziel der IS-Terroristen, da ihnen die säkular-demokratischen Strukturen ein Dorn im Auge sind. Nun startete der IS einen Blitzangriff und überrannten so zahlreiche Dörfer. Zehntausende Menschen befinden sich nun auf der Flucht in die Türkei.
Hierzu erklären wir:
„Es besteht dringender Handlungsbedarf angesichts der katastrophalen Lage im Norden Syriens und insbesondere in Kobanê. Die Akteure und Menschen in den Selbstverwaltungsstrukturen Rojavas, die den Angriffen der Terrororganisation ausgesetzt sind, benötigen internationale Unterstützung. Doch sowohl die politische als auch humanitäre Unterstützung lässt vergeblich auf sich warten. Es ist nicht hinnehmbar, dass u.a. die Bundesregierung in Deutschland den Menschen, die in Syrien dem IS-Terror ausgesetzt sind, keinerlei humanitäre Soforthilfe zukommen lässt. Die Region befindet sich zudem seit Monaten unter einem Embargo, das seitens der Türkei und der autonomen Region Südkurdistan im Nordirak verhängt worden ist. Sowohl Medizin als auch Nahrungsmittel erreichen die Menschen in Rojava nur spärlich und unter großen Anstrengungen. Auch hier muss die Bundesregierung Druck auf ihren Nato-Partner Türkei ausüben, damit diese endlich aufhört den IS militärisch, finanziell und logistisch mit allen Mitteln zu unterstützen und den Menschen geholfen werden kann. Die Flüchtlingssituation an der Grenze zur Türkei ist katastrophal und muss entsprechend in den Fokus der Außenpolitik der europäischen Staaten und der Öffentlichkeit rücken, denn die humanitäre Verantwortung hört nicht an den eigenen Grenzen auf.“
Unterzeichner:
BDAJ / DIDF-Jugend / Young Struggle / YXK
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