AbiturDer gesamte Abitur-Jahrgang einer Privatschule in Schweinfurt hat die Prüfungen nicht bestanden. Kann das möglich sein? Durch die Prüfungen zu fallen ist für alle Abiturienten ein Albtraum. Nun wurde er gleich für einen ganzen Jahrgang zur Realität. Wie der Bayrische Rundfunk berichtet, haben die Schüler in den drei Kernfächern Mathematik, Technik und Betriebswirtschaftslehre mit der Durchschnittsnote 6 abgeschnitten. Die Lehrer der Schweinfurter Privatschule sollen die Jugendlichen nach deren Aussage schlecht auf die Klausuren vorbereitet haben. Nun machen also Eltern und Schüler die Lehrer für das Desaster verantwortlich.

Sie fühlten sich komplett schlecht vorbereitet, seien im Lehrplan weiter hinter dem der staatlichen Schulen hinterher gehangen, einzelne Lehrer seien in ihren Fächern selbst nicht sattelfest gewesen, sagen die Schüler weiter. Außerdem seien über lange Zeit wichtige Unterrichtsstunden ausgefallen.

Im Augenblick sieht es so aus, dass alle Schüler ihr Fachabitur im nächsten Jahr wiederholen müssen. Die durchgefallenen Abiturienten können auf eine staatliche Fachoberschule wechseln. Da zuvor aber ihr Wissensstand überprüft werden muss, können sie auch in die 11. Klasse statt der 12. Klasse zurück gestuft werden. Das bayerische Kultusministerium appelliert aber an die staatlichen Schulen, den Leistungsstand großzügig zu bemessen.

In der kommenden Woche soll nun ein Experte des Kultusministeriums dem Vorwurf nachgehen, die Lehrer hätten den vorgegebenen Stoff den Schülern schlecht oder gar nicht vermittelt. Vor allem die Klausuren sollen genauer angeschaut werden. Dann könnte der staatlich genehmigten, jedoch nicht anerkannten Privatschule ein offizieller Tadel drohen.

Sicherlich ist es die Schuld der Schule, aber dass ein kompletter Jahrgang durchfällt, zeigt offen, was an G8 und Zentralabitur immer schon kritisiert, von Parteien aber demonstrativ ignoriert wurde.

Pınar Akı