Die ersten Bomben von außerhalb fielen nun auch in Syrien. Ist damit der Startschuss gegeben für die imperialistische Invasion in ein weiteres Land? Immerhin gilt Syrien schon seit längerem als Dorn im Auge der NATO-Staaten und wenn es nach den Herrschermächten der Welt ginge, wäre dort schon längst ein Umsturz passiert. Denn Syrien ist die letzte Hürde, bevor man sich an den Iran wagen kann! Doch noch ist es nicht so einfach, Syrien zu fällen. Zu viele Interessenkonflikte und Reibepunkte gibt es zwischen den verschiedenen Akteuren. Während Deutschland und die USA noch ein bisschen warten müssen, stellt sich Russland noch schützend vor Syrien. Welch eine Welt, in der sich zuerst die Großmächte über die Zukunft eines anderen Landes einigen müssen, bevor das Selbstbestimmungsrecht des Volkes gewährleistet werden kann?
Unberechenbar bei der ganzen Sache ist jedoch das Schoßhündchen der USA: Die Türkei. Ist schon interessant, wie es der AKP-Regierung Erdogans unter den Fingern kribbelt. Alle Versuche der Provokation gingen an Syrien vorbei. Syrien blieb gelassen und man möchte schon sagen: „höflich“, sogar als die türkischen Bomben und Munition gegen syrische Häuser einschlugen. Und diese „Provokation Syriens, nicht zu den Waffen zu greifen“ bringt Erdogan erst recht in Fahrt: Aus dem Schoßhündchen wurde bereits ein tollwütiger Höllenhund. Seine Stirnfalten verdreifachten sich, er zeigt nun seine knirschenden Zähne, sabbert läuft aus seinem Maul und sein Gesicht nimmt Farben an, die es in der Natur normalerweise gar nicht gibt. Dabei hat er sich doch so viel Mühe gegeben, einen aktiven Krieg vom Zaune zu reißen. Wie ein pubertierender Junge, der um die Gunst eines schönen Mädchens buhlt, in die er verknallt ist, die er aber ärgert und neckt, weil er sich nicht wirklich traut, sie anzusprechen, balzt er schon seit Wochen hin und her.
Es fällt immer auf: Wenn imperialistische Mächte einen Krieg anfangen wollen, will Erdogan immer an der Spitze sein. Man könnte fast sagen, dass er amerikanischer ist, als die Amerikaner in Texas mit ihren Cowboyhüten und Revolvern. Aber: Die Bevölkerung in der Türkei; Türken, Kurden, Araber, Sunniten und Aleviten stürmten auf die Strassen und forderten ein Ende der türkischen Bomben. Unsere Solidarität ist mit ihnen und der Demokratiebewegung in Syrien. Ihr Tag wird kommen, an dem sie sowohl Assad, als auch die vom Westen zusammengesetzte und bezahlte„Freie Armee Syriens“ zum Teufel jagen werden.
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