Jedes Jahr gehen wir als Azubis, junge Arbeiter, Schüler und Studierende am 1. Mai für unsere Forderungen auf die Straße. In einer Zeit, in der Massenentlassungen, die Debatte um Arbeitszeit und prekäre Beschäftigung auf der Tagesordnung stehen, werden wir als Jugend nicht einfach tatenlos zusehen, sondern entschiedener denn je für unsere Forderungen kämpfen. Wir stehen zusammen am 1. Mai, weil wir, es sind, die in ihrer Ausbildung nicht genug verdienen, um über die Runden zu kommen. Weil wir es sind, die keinen Ausbildungsplatz finden. Weil wir es sind, die nach der Ausbildung nicht übernommen werden.

Wir fordern: eine Ausbildungsplatz – und Übernahmegarantie!

Jedes Jahr stehen zehntausende von uns vor dem gleichen Problem: entweder finden wir keinen Ausbildungsplatz oder nicht die Wunschausbildung, während gleichzeitig tausende Ausbildungsplätze unbesetzt bleiben.

Während die Wirtschaft stets jammert keine Fachkräfte zu finden, werden Ausbildungsplätze abgebaut und immer mehr Jugendliche in Perspektivlosigkeit und in prekäre Verhältnisse gedrängt. Deshalb fordern wir eine gesetzliche Ausbildungsplatzgarantie, bei der Betriebe, die eine Ausbildung anbieten könnten, es aber nicht, oder zu gering machen, staatlich sanktioniert werden.

Zudem senken immer mehr Betriebe ihre Übernahmeregelungen, oder begehen Verstöße gegen bestehende Regelungen. Die Unsicherheit, ob man nach einer stressigen Ausbildungszeit ohne eine feste Arbeitsstelle dasteht, belastet uns junge Menschen enorm. Wir brauchen eine gesetzliche Übernahmegarantie, mit der eine Sicherheit über unsere Zukunft hergestellt wird.

Wir fordern: Ein kostenloses Azubiticket!

Zu einem eigenständigen Leben und einer wirklichen Teilhabe am gesellschaftlichen Leben gehört auch die Möglichkeit sich frei bewegen zu können. In vielen Städten sind jedoch die Kosten für den öffentlichen Personennahverkehr für uns Azubis nicht tragbar.

Mobilität sollte für uns junge Menschen kostenfrei sein, damit wir uns auf unsere Ausbildung konzentrieren können. Das muss in einer Gesellschaft wie unserer eine Selbstverständlichkeit sein. Deshalb fordern wir flächendeckend für alle Bundesländer ein kostenfreies Azubiticket!

Wir fordern: eine Mindestausbildungsvergütung, die für ein selbstbestimmtes Leben reicht!

Um ein selbstständiges Leben führen zu können, ist eine Mindestausbildungsvergütung unverzichtbar. Damit müssen wir die Möglichkeit haben, uns ungestört auf unsere Ausbildung zu konzentrieren, sowie ein soziales und kulturelles Leben zu führen. Deshalb fordern wir als DIDF-Jugend eine Mindestausbildungsvergütung angelehnt an die bereits erkämpften Tarifverträge im öffentlichen Dienst, sowie in der Metall – und Elektroindustrie von: 1.050 € im 1. Ausbildungsjahr, 1.120 € im zweiten und 1.190 € im dritten, sowie 1.250  € im vierten Ausbildungsjahr. Diese muss mit einer jährlichen Steigerung der einzelnen Stufen eingeführt werden, welche sich an den stetig steigenden Lebenserhaltungskosten orientieren. Die Gewerkschaften müssen in die Festlegung der jährlichen Steigerungen mit eingebunden werden.

Deshalb, gilt es am 1. Mai auf die Straßen zu gehen. Weil sich unsere Forderungen nicht von selbst erfüllen. Weil wir nicht dem Irrglauben verfallen dürfen, dass der Arbeitgeber sich schon gutmütig verhalten würde. Weil wir nicht denken können, dass wir einfach so einen Anspruch auf einen Ausbildungsplatz oder eine Übernahme haben. Dass wir einfach so ein kostenloses Azubi-Ticket bekommen oder dass sich unsere angemessene Mindestausbildungsvergütung von selbst erkämpft. Nein, der 1. Mai ist kein stinknormaler Feiertag. Er ist ein Kampftag.