Die AKP Medien versuchen die Freilassung der 49 Geiseln, die vom IS aus dem türkischen Konsulat in Mosul entführt wurden, als einen Heldenepos darzustellen, genauso wie sie es damals getan haben, als Öcalan in die Türkei gebracht wurde. Dabei zeigt die Freilassung der Geiseln nur die Verbindungen, welche zu vertuscht versucht werden, zwischen dem türkischen Geheimdienst MIT und dem IS. Überlegt mal, nachdem die Behauptung von Waffenlieferungen mit dem Zug nach Tel Abyad, wo es keinen Bahnhof gibt, zum Thema wird, werden die Geiseln von Tel Abyad, genau gegenüber von Akcakale, freigelassen. Und dann erwarten die Regierungsverantwortlichen, dass wir der Aussage „Es gibt keine Verhandlungen. Wir haben das gefordert und sie haben die Geiseln überlassen“ glauben schenken. Anscheinend sind die Berichte aus den verschiedensten Medien der ganzen Welt, welche die Beziehungen zwischen MIT und IS und die Waffenlieferung und Hilfeleistungen über den IHH aufdecken und belegen, nur erfunden. MIT hätte durch die arabischen Volksstämme in Akcakale und Harran Kontakte zum IS geknüpft und der IS hätte denen zuliebe die Geiseln freigelassen. Was das für eine Gefälligkeitsbeziehungen zwischen dem IS, der heute mit seinen ganzen Kräften den Kanton Kobane in Rojava angreift, und den arabischen Volksstämmen ist, ist nochmal ein anderes zu diskutierendes Thema, was ich aber jetzt überspringe….
Ja, der IS greift schwerbewaffnet Rojava an. Die AKP Regierung, die gestern noch Schüsse auf Menschen aus Rojava, die über die Grenze wollten, freigegeben hatte, sagt jetzt zu ihnen die Grenzen sind offen. Ob die AKP die Menschen aus Rojava vor dem IS schützen will? Oder was ist der Grund? Es ist ganz klar, dass die AKP IS Banden, wie Al Nursa und Ahrar al- Scham, nicht nur unterstützt hat, um das Assad Regime zu stürzen. Genauso sehr, wie die AKP wollte, dass das Assad Regime gestürzt wird, wollte sie auch, dass die in Rojava gegründeten kurdischen Kantone, unter Führung der PYD, aufgelöst werden. Denn die demokratischen Verwaltungen in Rojava heben die Lösungsvorschläge der AKP Regierung, die sie der kurdischen Bewegung aufdrängt, auf. Mehr noch, die Polarisierung im kurdischen Gebiet und die Kämpfe vermehren die Wichtigkeit der kurdischen Bewegung. Als es um die Waffenlieferung an Barzani für den Kampf gegen den IS ging, wurde die Diskussion beendet, indem gesagt wurde „die Waffen gelangen an die PKK“. Daher finden wir keinen Grund, der uns glauben lässt, dass die Türkei Rojava tatsächlich helfen will. Die Leerung von Rojava nützt ganz im Gegenteil dem IS im Kampf gegen YPG und ist der Türöffner für die Vorschläge der Türkei, um dies als Flugverbotszone oder Pufferzone zu deklarieren.
Der IS greift mit allen seinen Kräften Rojava an, weil er zwischen dem irakischen Boden, auf dem er die Herrschaft hat, und den syrischen „Rakka Emiraten“ ein geografisches Hindernis sieht und noch viel wichtiger, weil dort, gegen alles, wofür der IS steht, die Völker eine demokratische Alternative erschaffen haben.
Die AKP Regierung beharrt auf dem Plan, den Bereich, in dem die Menschen vor der IS- Barbarei fliehen, als „Pufferzone“ oder „Flugverbotszone“ zu deklarieren. Dabei wird mit diesem Plan bezweckt, mit dem Anschein der humanitären Hilfe, den Raum des Assad Regimes zu begrenzen und die wirkliche Möglichkeit gegeben, Rojava zu besetzen.
Die USA, die den IS im Irak bombardiert hat, trifft bei den Angriffen auf Kobane die Aussage „wir beobachten die Angriffe von Nahem“. Wenn wir uns zurück erinnern, hatte die USA zunächst den Verlauf der Angriffe des IS im Irak auch beobachtet. Erst unter dem Vorwand anstelle der Maliki Regierung eine neue zu gründen, hat die USA angefangen den IS aus der Luft anzugreifen. Aus diesem Grund kann man auf den Gedanken kommen, dass die USA die Angriffe auf Kobane beobachtet, um die kurdische Bewegung (PKK/PYD), welche sich immer gegenüber den USA distanzierten, zu einem Bündnis zu zwingen.
Die sich, während Spannungen mit der Maliki Regierung herrschten, an die türkische Regierung nähernde Barzani-Regierung hat sich während dem Kampf gegen den IS und der neuen Regierungsbildung im Irak erneut an die Strategie der USA gebunden. Nachdem die erwartete Unterstützung aus der Türkei für Barzani nicht folgte, machte er einen Aufruf für die Unterstützung des Widerstands in Kobane, obwohl es bis heute distanzierte und problematische Beziehungen mit der PYD- YPG sind.
Kobane leistet Widerstand. Dieser Widerstand zeigt, entgegen der seit Jahrhunderten in diesem Gebiet, durch die Herrschenden, geführten Kriege, dass die Völker ihre Geschichte selbst bestimmen können, dass es noch andere Wege gibt. Darum ist der Widerstand in Kobane und Rojava, der Widerstand aller Völker mit jedem Glauben, die jahrhundertelang der Tyrannei und Unterdrückung des Imperialismus ausgesetzt sind. Alle Menschen sind aufgefordert, die Forderungen, ihre eigene Zukunft und die Menschlichkeit zu verteidigen, die aus Kobane ausgerufen werden zu erhören und sich zu solidarisieren. Sonst könnte es morgen zu spät sein.
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