Obwohl das internationale antifaschistische, antiimperialistische Jugendcamp nicht stattfinden wird: die Jugend steht ein gegen Faschismus, Krieg und die Abwälzung der Krise auf die Werktätigen und Jugendlichen – für Solidarität!
Aufgrund der Situation um die COVID-19-Pandemie wird das internationale antifaschistische, antiimperialistische Jugendcamp nicht wie geplant vom 31. Juli bis 9. August 2020 in Berlin stattfinden. Das hat das internationale Vorbereitungskomittee Ende April beschlossen. Gemeinsam bewerteten wir die Situation in unseren Ländern, wo die Pandemie um COVID-19 von der herrschenden Klasse genutzt wird, um die Auswirkungen der Krise auf die Arbeiterklasse abzuwälzen. Dabei wird versucht, den Anschein zu erwecken, dass die Geschehnisse um den Coronavirus der Auslöser der Krise seien und nicht die kapitalistische Produktionsweise. In vielen Ländern wurden als erste Maßnahmen, Hilfs- und Rettungspakete für die Wirtschaft vorbereitet, während in nahezu allen das Gesundheitssystem versagt. Wie wenig dabei die Gesundheit der Bevölkerung von Interesse war, wurde und wird im Angesicht der Pandemie deutlich. Während fast 5 Millionen Menschen am Coronavirus erkrankt und über 320.000 daran gestorben sind, während Schulen, Universitäten und Kinderbetreuungseinrichtungen geschlossen sind, müssen sich die Werktätigen, allen voran die, die in der Versorgung oder medizinischen Bereich arbeiten, der Gefahr des Virus‘ täglich aussetzen. Während die Produktion in einigen Ländern kurzzeitig ausgesetzt wurde, stand sie in vielen Ländern keineswegs still. Während die Situation um Corona genutzt wurde, um Kurzarbeit und Entlassungen vorzunehmen, laufen die Fließbänder in den großen Fabriken weiter. Gefördert und subventioniert von den jeweiligen Regierungen.
In der Krise 2008 / 2009 haben wir gesehen, auf wen die Lasten einer Krise abgewälzt werden: auf die Werktätigen und vor allem auch auf die Jugend. Wir erinnern uns, wie bei der letzten Krise die Zahl der Jugendarbeitslosigkeit – vor allem in den Ländern, die am stärksten davon betroffen waren – in die Höhe geschossen ist. Dass die aktuelle Wirtschaftskrise harmloser verlaufen wird, ist nicht zu erwarten. Eher im Gegenteil: die aktuelle Situation lässt darauf schließen, dass diese Krise viel vehementer in unser Leben einschlagen wird, als die letzte.
Doch wir, die Jugendorganisationen der Welt, werden nicht tatenlos zusehen, wenn die Lasten der Krise auf uns abgewälzt werden, wenn uns die Perspektive genommen wird. Wenn neue Kriege angezettelt werden oder der Faschismus erstarkt. Auch wenn wir diesen Sommer nicht zusammenkommen können, stehen wir gemeinsam und solidarisch gegen Faschismus und Imperialismus!
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