Mit unseren Forderungen werden wir als Jugend auch in diesem Jahr zum internationalen Arbeiterkampftag auf den Straßen sein. Das vergangene Jahr hat aufgrund von Pandemie und Wirtschaftskrise nicht nur unsere vorhandenen Probleme verschärft, sondern uns auch vor neue Herausforderungen, wie dem Schutz unserer Gesundheit, gestellt. Während es sowieso schon immer schwieriger wird, einen guten Ausbildungsplatz zu finden, sind im vergangenen Jahr 10% der Ausbildungsplätze weggefallen. Darüber hinaus lassen Übernahme nach der Ausbildung und ein Ausbildungsgehalt, das für ein menschenwürdiges Leben reicht, auf sich warten. Daran wird sich auch nichts ändern, wenn wir es nicht gemeinsam einfordern!
Eine abgeschlossene Ausbildung in der Tasche und einen sicheren Arbeitsplatz zu haben, rückt immer ferner. Wir befinden uns tatsächlich in einer besonderen Zeit, wo Unternehmen und ihre Profite, trotz des Umstands einer Pandemie, wichtiger zu sein scheinen, als unsere Gesundheit. Denn die Arbeit steht nicht still und während täglich unsere Gesundheit auf dem Spiel steht, häufen die Großkonzerne ihren Profit an und schütten Gewinne an Aktionäre aus. So hat Daimler durch die Kurzarbeit 700 Millionen Euro einsparen können und schüttet für dasselbe Jahr 1,4 Milliarden Euro an seine Aktionäre aus. Von allen Bereichen des Lebens abgeschottet, müssen wir auf vieles verzichten. Doch während wir keine gute Ausbildung bekommen sollen, verzichten Manager nicht auf Millionengehälter. Wir sagen nicht mit uns! Nicht auf unser´n Nacken!
DESHALB FORDERN WIR AUCH WEITERHIN EINE AUSBILDUNGSPLATZ- UND ÜBERNAHMEGARANTIE!
Wir haben auch am eigenen Leib gespürt, dass unsere Löhne nicht krisenfest sind. Während die Mieten, der ÖPNV und unser Lebensunterhalt teurer werden, wird gleichzeitig darauf abgezielt unsere Löhne zu senken. Gerade durch das Kurzarbeitergeld, von dem auch wir Azubis betroffen waren, wurden wir in die Ecke gedrängt und mussten an allem kürzen. All das zeigt noch einmal deutlich, dass unsere Ausbildungsvergütungen viel zu niedrig sind! Obwohl wir es sind, die das Rad am Laufen und die Versorgung aufrecht halten.
WIR FORDERN EINE AUSBILDUNGSVERGÜTUNG, DIE FÜR EIN SELBSTBESTIMMTES LEBEN REICHT UND EINEN AUSNAHMSLOSEN MINDESTLOHN VON 15 EURO!
Immer häufiger kommt es dazu, dass wir nach unserer Ausbildung in prekäre Beschäftigung gedrängt werden, wie auch in die Leiharbeit, eine der beliebtesten Beschäftigungsformen für Konzerne und Unternehmen. Denn als Leiharbeiter werden wir von einem Lohn, der für ein selbstständiges Leben reicht, ausgenommen und erhalten für die gleiche Arbeit, weniger Lohn. Braucht man uns nicht mehr, sind wir es, die als erste gekündigt werden, ohne jeglichen Schutz und Ansprüche. Diese Art der Beschäftigung gehört verboten!
WIR FORDERN DESHALB EINE FESTANSTELLUNG UND DAMIT VERBUNDEN DAS VERBOT VON LEIHARBEIT!
Die Pandemie wurde auch von Konzernen und Politik genutzt, um die in der Vergangenheit hart erkämpften Arbeitsrechte zu durchbrechen. Wie beispielsweise das Einführen des 12-Stundentags und die Senkung der Ruhezeiten von 11 auf 9 Stunden in den sogenannten systemrelevanten Berufen, welche heute noch gelten. Das ist ein großer Rückschlag für alle Beschäftigten und Gewerkschaften, die seit Jahren für eine Arbeitszeitverkürzung einstehen. Allerdings haben die Kämpfe in der Vergangenheit gezeigt, dass diese Forderung durchaus umsetzbar und vor allem notwendig ist. So zum Beispiel die 35-Stundenwoche, die unter anderem seit 1995 nach jahrelangen Streiks und Kämpfen in der Metallindustrie erkämpft wurde. Die Pandemie führt erneut vor Augen, dass eine Kürzung unserer Löhne, das Leben am Existenzminimum bedeutet, während die Reichen immer reicher werden!
JETZT SIND WIR AN DER REIHE UND FORDERN EINE 30 STUNDEN WOCHE UND DAS BEI VOLLEM LOHN- UND PERSONALAUSGLEICH!
Von den Unternehmen und Konzernen werden wir unsere Forderungen nicht geschenkt bekommen. Nur wir können Veränderung in unserem Sinne voranbringen. Deshalb lasst uns gemeinsam dafür kämpfen.
Also sei am 1. Mai – mit UNS – an unserem Tag auf den Straßen. Denn wann, wenn nicht jetzt!?
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