england streikEs war der größte Streik seit Jahrzehnten. Mehr als eine Million Beschäftigte im öffentlichen Dienst haben die Arbeit niedergelegt. Beamte, Lehrer, Straßenreiniger, Bahn- und Busfahrer haben gegen die Sparpläne der Regierung protestiert. 2010 hatte die britische Regierung die Gehälter im öffentlichen Dienst eingefroren. Die Gewerkschaften möchten nun mit ihrem Streik deutlich machen, dass sie von der wirtschaftlichen Erholung auch etwas abbekommen möchten. Die Generalsekretärin des gewerkschaftlichen Dachverbandes Trades Union Congress, Frances O’Grady, sagte, „Wir sollten alle einen fairen Anteil erhalten, da die Wirtschaft wieder wächst“.

Nach den Kürzungsplänen der Regierung sollen Lehrer bis zum 68. Lebensjahr arbeiten und sollen „erfolgsbedingt entlohnt“ werden. Wer wie viel Geld bekommt, soll die Schulleitung entscheiden.

Nach der Entlassungswelle in den Kommunen in den letzten Jahren hatten hunderttausende Beschäftigte ihre Arbeitsplätze verloren. Die noch Beschäftigten erwarten weitere Kürzungen beim Urlaubsgeld, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und Überstundenzuschlägen.

Der letzte große Streikwelle in England fand 2011 gegen die Rentenkürzungen statt. Die britische Regierung drohte wieder mit Streikverbot. Die Gewerkschaften gaben bekannt, dass sie und vor allem die Beschäftigten bereit seien, weiter für ihre Rechte zu kämpfen.

Parallel protestierten in Lissabon Zehntausende gegen die Sparpolitik der Regierung. Die Proteste richteten sich auch gegen die hohe Arbeitslosigkeit, von der insbesondere die Jugend betroffen ist. Über 40000 Teilnehmer forderten in der Hauptstadt einen Politikwechsel. Auch wenn Portugal den sogenannten „Euro-Rettungsschirm“ verlässt, ist keine Verbesserung für die Menschen in Sicht. Die Werktätigen und Angestellten zahlen weiterhin für die Lasten der Krise. Ein Viertel der Bevölkerung, ca. 2,5 Millionen Menschen, leben am Rande der Armut. Und die Sparpläne der Regierung gehen weiter. Für den 25. Juli ist eine weitere Protestaktion geplant.