münchen info„Weder deutscher Rassismus, noch türkischer Nationalismus. Unsere Zukunft ist Internationalismus“

So lautet das Motto der DIDF-Jugend. Die laufenden NSU-Prozesse in München zeigen, dass dieses Thema leider nach wie vor aktuell ist. Hierzu, dient diese Informationsveranstaltung mit der Referentin Alia Sembol und dem Referenten Robert Andreasch, als Möglichkeit einen genaueren Einblick in die Problematik zu bekommen und gemeinsam darüber zu diskutieren. Robert Andreasch skizziert in seinem Vortrag die Landschaft der deutschen extrem Rechten Entwicklungen in München.

Das „Freie Netz Süd“ hat ein Haus in Obermenzing angemeldet. Die „Bürgerinitiative Ausländerstopp“ will wieder zu den Kommunalwahlen antreten und der antimuslimische Dauerredner Michael Stürzenberger steht ständig in der Innenstadt oder den Stadtteilen.

Der Journalist Robert Andreasch von der „antifaschistischen Informations, Dokumentations- und Archivstelle München e. V.“ (a.i.d.a.) gibt einen Einblick in die vielfältigen, extrem rechten Netzwerke und die Verbreitung von Rassismus, Antisemitismus und NS-Verherrlichung in München und Umgebung. Er beleuchtet Strukturen, Gruppen und Anhänger_innen, von der Schülerburschenschaft bis zur Altherrenpartei.

Politikwissenschaftlerin Alia Sembol stellt die Vereine in den Fokus, die ein rechtsextrem- völkisch, rassistisches Türkentum als Ziel formulieren. Sie gibt einen Überblick über die „Türkische” Ultranationalist_innen in München, ihre Organisationen, ihre Strukturen und Aktivitäten.

Diese Vereine haben sich besonders der Pflege der Kultur, Religion, Bildung und Sport verschrieben, um ihren Größenwahn in der türkischen Community zu erweitern und Kinder und Jugendliche an eine ultranationalistische Ideologie zu binden. Eine Arbeit, die antidemokratisch, antisemitisch und vor allem auf Diskriminierung aufgebaut ist. Mit Großreichphantasien, Militarismus, Feindbildern, religiösen Selbstzuschreibungen versetzt, durch thematisch vielseitige Angebote für alle Altersgruppen knüpfen diese Vereine an einer vermeintlichen “türkischen Identität in der Fremde” dem „Europa Türkentum“ an.

Die Recherche zum türkischen Ultranationalismus und der Umgang mit dem Thema stehen in Bayern zwar noch am Anfang, jedoch ist diese Auseinandersetzung notwendig und kann sie nicht ohne einen Diskurs über alltäglichen Rassismus und Ausgrenzung geführt werden. Rechtsextremismus, Rassismus und Sexismus sind Denk-, und Handlungssysteme, die sich leider immer noch in allen Teilen der heutigen Gesellschaften wiederfinden lassen, so auch in den deutschen-, und zugewanderten-Communities.

Hier der Flyer zum Downloaden:
Informationsveranstaltung in München 10.11.2013 – Flyer