Die „Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft“ (Ver.di) geht in den lange vorbereiteten Arbeitskampf im öffentlichen Dienst. Vor allem durch Corona spüren die Beschäftigten die Folgen der jahrelangen Sparpolitik, die jetzt zu Lasten der Beschäftigten ausgeglichen werden soll. Personalmangel, Kurzarbeit, unbezahlte Überstunden und unterbezahlte Jobs stehen auf der Tagesordnung. So auch im „Öffentlichen Personennahverkehr“ (ÖPNV).  Deshalb startet die ver.di die Tarifbewegung #tvn2020 für über 87.000 Beschäftigte in 130 ÖPNV-Unternehmen nach 3 Monaten erneut, da diese Aufgrund der Corona-Maßnahmen abgebrochen werden musste.  

Raus aus der Defensive!

Vor allem in den letzten Monaten spüren wir am eigenen Leib, wie die Arbeitgeber versuchen, die entstandenen wirtschaftlichen Einbrüche über massiven Stellenabbau, Kurzarbeit und unbezahlte Überstunden wieder reinzuholen. Daher ist klar, dass die Arbeitgeber die Neuverhandlungen des Tarifvertrages erneut für Angriffe auf die Arbeitsbedingungen und Arbeitnehmerrechte nutzen werden. Gleichzeitig ist die Zahl der Beschäftigten des ÖPNV in den letzten 25 Jahren um 18% gefallen, die Zahl der Fahrgäste allerdings ist um 24% gestiegen. So fehlen bundesweit zehntausende Beschäftigte im Nahverkehr. Um nicht weiterhin einzubüßen und den Angriffen der Arbeitgeber entgegen zu treten, braucht es einen organisierten Kampf für bessere Arbeitsbedingungen.

Für Zukunft und Klima!

Wie auch Fridays for Future seit ihrer Gründung immer wieder betonen: der Ausbau des ÖPNV und der Zugang für alle ist von enormer Bedeutung, um der Klimakrise entgegenzuwirken. Den dringenden Bedarf an einer Verkehrswende haben Wissenschaftler und Umweltaktivisten zu Genüge dargelegt und begründet. Um diese ökologische Verkehrswende in die Tat umzusetzen, ist der Arbeitskampf um mehr Personal und mehr Geld in den Nahverkehr unausweichlich und dringend notwendig.

Es geht um mehr!

Zentral steht in den Tarifverhandlungen die Frage: Wer zahlt für die Krise? Auf der einen Seite haben wir die Masse der Beschäftigten, die in Bus und Bahn, im Krankenhaus, in KiTas und Schulen tagtäglich beweisen, dass sie es sind, die das Zahnrad am Laufen halten. Auf der anderen Seite haben wir eine kleine Anzahl an Arbeitgebern und Lobbyisten, die durch die Krise kaum einbüßen mussten und in der Gunst der Stunde ihren Hunger nach mehr stillen möchten. Deshalb werden diese Tarifverhandlungen im Öffentlichen Dienst und ÖPNV ebenfalls ausschlaggebend für alle anderen Bereiche sein.  

Wir fordern als DIDF Jugend:

  • Mehr Personal im ÖPNV statt Personalabbau
  • Ausbau und kostenfreie Bereitstellung des ÖPNV
  • Schichtarbeit nur bei Schichtzuschlägen
  • Keine unbezahlten Überstunden
  • Ein Ausbildungsgehalt, das zum selbstständigen Leben reicht
  • Bessere Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten
  • Angemessene Ruhezeiten im Nahverkehr