Rassismus ist schon lange nicht mehr eine Randerscheinung, die nur in Ausnahmen vorkommt. Wir Jugendlichen erleben Rassismus bei vielen großen Entscheidungen. Ob wir eine eigene Wohnung suchen oder eine Ausbildung anfangen wollen oder am Bahnhof kontrolliert werden: oft spielen Name und Herkunft eine Rolle bei diesen Dingen.

Die vielen Probleme, wie der fehlende bezahlbare Wohnraum, die Beschäftigung in Leiharbeit oder Minijobs oder der steigende Unterschied zwischen arm und reich, werden von rechten Parteien, wie der AfD auf Geflüchtete und Migranten geschoben. Die AfD ist längst in alle Landtage und den Bundestag eingezogen, sie ist keine „Protestpartei“ mehr, sondern wird noch lange in Parlamenten vertreten sein. Solange wir es zulassen, dass sie die sozialen Probleme der Menschen für ihre rassistische Politik nutzt, wird sich an diesem Umstand nichts ändern. Denn zwar hat die AfD den Entwicklung nach rechts nicht erfunden, doch dazu beigetragen. Seitdem es sie gibt, sehen wir rechte Äußerungen immer weiter zunehmen. Zudem bestärkt der Einzug einer rechter Parteien in alle Parlamente andere rechte Gruppen.

Rechte Gewalt ist nämlich keine Seltenheit. Es ist nicht lange her, dass in Chemnitz Rassisten Menschen jagten, die für sie nicht „deutsch genug“ aussehen. Immer wieder kommt es zu rechtsterroristischen Angriffen, sei es der Mord am Kasseler Regierungspräsident Walter Lübcke, die Gruppe NSU 2.0., bestehend aus Polizisten, die die Anwältin Seda Başay-Yıldız bedrohten oder der Anschlag in Halle. Doch wird in diesen Fällen immer wieder von Einzeltätern gesprochen, anstatt all diese Verbrechen miteinander in Verbindung zu bringen. So wie es auch bis zuletzt im NSU-Prozess der Fall war. Dort sprach die Anklage bis zum Schluss von einem „Terrortrio“. Den NSU Komplex und die Verstrickungen des Verfassungsschutzes wirklich aufzuklären, war gar nicht die Absicht.

Während rechte Gruppen erstarken, können wir als Jugendliche nicht einfach zusehen. Wir verfallen nicht in eine Opferrolle, sondern stellen uns dem Rassismus genauso entgegen, wie wir uns bei Arbeitskämpfen, Schülerstreiks usw. solidarisieren. Wir sind kein Spielball unterschiedlicher Regierungen, sondern ein Teil dieser Gesellschaft, die mehr als nur eine Kultur in sich trägt.

Wir leben Solidarität – undzwar jetzt!

Solidarität şimdi!

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