Mit unserer Kampagne wollen wir für ein besseres Leben kämpfen, ein Leben, wie wir es uns vorstellen. Wir wollen weder deutschen Rassismus, noch türkischen Nationalismus!

Es ist einfacher zu herrschen, wenn die Bevölkerung geteilt ist. Das wissen auch die Regierenden und handeln auch ganz in diesem Sinne. Durch die ständigen rassistischen Debatten über integrationsunwillige kriminelle Jugendliche, die Terrorgefahr und dem Islam, werden Angst und Hass verbreitet und Vorurteile in der Gesellschaft geschürt. Ständig müssen Jugendliche mit Migrationshintergrund als Sündenböcke herhalten. Sarrazin und Co. haben dabei einen großen Beitrag geleistet. Sie machten den Rassismus salonfähig und trugen ihn, beispielsweise mit dem Buch „Deutschland schafft sich ab“, in die Mitte der Gesellschaft. Danach konnte man auch von nützlichen und unnützen Migranten sprechen, ohne deshalb verurteilt zu werden. Jugendliche nichtdeutscher Herkunft, die zusätzlich dem Alltagsrassismus ausgesetzt sind, fühlen sich somit ausgeschlossen und nicht akzeptiert.

Soziale Probleme werden ethnisiert

Es ist ganz klar, dass hiermit versucht wird von den eigentlichen Problemen wie z.B. der Arbeitslosigkeit und dem selektiven ungerechten Bildungssystem abzulenken. Diese Vorgehensweise der Herrschenden ermutigt rassistische Organisationen und Parteien, noch aggressiver und offener aufzutreten. Immer wieder marschieren Rassisten unter Polizeischutz auf unseren Straßen und versuchen ihren Hass unter die Massen zu bringen. Wir haben und werden auch nicht vergessen, dass die faschistische NSU mit Schutz und Unterstützung von staatlichen Behörden mordend durch das ganze Land ziehen konnte! Die Regierenden spielen mit dem Feuer, indem sie diese Faschisten verharmlosen und mutige Antifaschisten, die sich dem braunen Pack immer in den Weg stellen, kriminalisieren.

Darum fordern wir das Verbot aller faschistischen Organisationen und ihrer Propaganda!

Durch die ständige Ausgrenzung und Diskriminierung wird ein gemeinsames Leben verhindert. Aber nicht nur Nazis ziehen durch die Spaltungspolitik ihren Vorteil, auch türkische nationalistische Kräfte sehen genau dort ihren Ansatzpunkt. Sie versuchen immer attraktiver für türkeistämmige Jugendliche zu werden und versuchen sie dort aufzufangen, wo sie von der herrschenden Politik abprallen. Den reaktionären Kräften wird mit der jetzigen Ausgrenzungspolitik die Arbeit erleichtert. Mit angeblichen Demonstrationen gegen Terror schaffen sie es die Jugendlichen emotional für sich und ihre Sache zu gewinnen. Immer wieder mal kommt der türkische Ministerpräsident Erdogan nach Deutschland und spricht zu tausenden Türkeistämmigen als ihr Vertreter. Sie sollen bloß aufpassen, dass sie nicht assimiliert werden und ihre Herkunft vergessen. Jugendliche mit Migrationshintergrund werden so in eine Zwickmühle gedrängt. Nicht selten tritt die Frage der Zugehörigkeit immer wieder bei diesen Jugendlichen auf.

Wir wissen genau, dass ein friedliches Zusammenleben möglich ist. Nicht wir sind an dieser Situation schuld, sondern die herrschende Politik ist es, die das Zusammenleben hindert.