Ein weiteres Jahr zieht zu Lande und ein weiterer 8. März steht uns bevor.
Wir Frauen mussten sowohl hierzulande als auch international Rückschläge erleiden: So ist die angebliche Reform des §219a wieder zurückgezogen worden und Frauen und Ärzte, die Schwangerschaftsabbrüche vornehmen werden weiterhin kriminalisiert und dämonisiert. Die Kämpfe für den Steuernachlass bei Menstruationsprodukten trugen zwar im Bundestag Früchte, doch die Herstellerfirmen erhöhten einfach die Preise. Sie machen jetzt noch mehr Gewinn, auf Kosten unserer Körper. Losgetreten in Chile mit „Las Tesis“, protestierten hunderttausende Frauen weltweit gegen Gewalt und Unterdrückung – begegnet wurde ihnen allerdings mit noch mehr Gewalt und Unterdrückung.
Noch immer bekommen Frauen für die gleiche Arbeit nicht den gleichen Lohn wie Männer. Noch immer arbeiten Frauen häufiger Frauen in Teilzeit und übernehmen ein Großteil der unbezahlten Erziehungs-und Pflegearbeit. Noch immer erleben 45% der Frauen ab ihrem 15 Lebensjahr körperliche oder sexuelle Gewalt.
Wir sehen, dass unsere Kämpfe und Bemühungen von alten patriarchalen Strukturen weder gern gesehen noch unterstützt werden. Vielmehr wird versucht sie noch im Keim zu ersticken.
Aber wir haben und werden uns nicht von den Umständen runterkriegen lassen. Im Gegenteil!
Jetzt erst recht!
Die Geschichte hat uns gelehrt, dass jeder unserer Kämpfe von Bedeutung ist. Die Erfolge unserer Vorstreiterinnen, sei das Wahlrecht oder die Verschärfung des Sexualstrafrechts, sind ein Appell an uns: Wir werden nicht aufhören für ein selbstbestimmtes und gleichberechtigtes Leben aller Frauen zu kämpfen!
Wir bleiben nicht Zuhause! Wir sind auf den Straßen! Wir sind auf den Streiks! Wir sind Überall!
Auch dieses Jahr werden wir lautstark, kämpferisch und entschlossen Seite an Seite auf die Straßen strömen, um unseren Forderungen eine Stimme zu geben. Unsere Stärke ist unsere Solidarität, wir krempeln die Ärmel hoch und schreien für diejenigen auf, die schon zu lange stillhalten mussten.
Auf der Straße herrscht Aufruhr, der Aufruhr der Frauen, denn wir fordern:
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